D: Kardinal Marx legt Buch zu „Freiheit“ vor
Das spiegelt sich auch in seinem Wahlspruch als Bischof wider: „Wo der Geist des Herrn wirkt, ist Freiheit.“ Dass die Kirche in ihrer Geschichte häufig und lange nicht auf der Seite der um ihre Freiheit Kämpfenden gestanden habe, hält Marx für eine „große Tragödie“. Dieser Bruch müsse geheilt werden. Dabei gelte es auch, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen, etwa aus dem Missbrauch von Macht.
Menschheit am Wendepunkt
Marx sieht die Menschheitsgeschichte gegenwärtig an einem Wendepunkt. Ob sie sich in Richtung einer „Kultur der Freiheit für alle“ entwickle oder in Autoritarismus und Totalitarismus zurückfalle, sei keineswegs ausgemacht. Die Kirche müsse sich an die Seite derer stellen, die im universellen Sinn, nicht im Sinn von Gruppenegoismen, für Freiheit einträten. Um dies glaubwürdig tun zu können, seien tiefgreifende Reformen nötig, etwa im Miteinander von Frauen und Männern.
Marx (66) ist seit 2008 Erzbischof von München und Freising. Bis März dieses Jahres war er Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. Von Papst Franziskus wurde er in den Kardinalsrat zur Kurienreform berufen. Außerdem koordiniert er den vatikanischen Wirtschaftsrat.
(kna - cs)
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