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D: „Laudato si’ als Kompass in der gegenwärtigen Krisenzeit“

Bischof Franz-Josef Overbeck hat die Enzyklika Laudato si’ als „Meilenstein der katholischen Soziallehre“ gewürdigt. Er äußerte sich anlässlich des fünften Jahrestages der Unterzeichnung der ersten als solche deklarierten Umweltenzyklika überhaupt.

Die Schrift habe auch außerhalb kirchlicher Kreise große Resonanz erzeugt, betont der Vorsitzende der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der Deutschen Bischofskonferenz: „Die Enzyklika ist durchdrungen von dem Grundgedanken, dass Ökologie und Soziales zusammengedacht werden müssen: Die Sorge für die Menschen und der Schutz der Ökosysteme sind untrennbar miteinander verbunden.“

Insgesamt sei  Laudato si’ ein Appell, „unser Leben und Wirtschaften am Prinzip der Nachhaltigkeit auszurichten“, unterstreicht der Bischof von Essen. Dazu gehöre es jedoch auch, den eigenen Lebensstil kritisch zu überdenken. „Papst Franziskus macht es ganz deutlich: Wir stehen vor großen Aufgaben und müssen vieles ändern, damit die Menschheit und die ganze Schöpfung auch in Zukunft gut auf diesem Planeten leben kann.“

„Jenseits von Partikularinteressen stehen alle in der Verantwortung, für unser gemeinsames Haus Sorge zu tragen“

Darauf habe der Papst erneut im Februar dieses Jahres mit seinem Nachsynodalen Apostolischen Schreiben Querida Amazonia  aufmerksam gemacht, erinnert Overbeck. Überdies könne Laudato si „auch in der gegenwärtigen Krisenzeit und darüber hinaus ein hilfreicher Kompass sein“, nimmt Overbeck auf das durch den Vatikan ausgerufene „Laudato-Si-Jahr“, das am kommenden Sonntag startet, Bezug. „Wenn in Deutschland und der Welt die Wirtschaft und das öffentliche Leben in der Corona-Krise wieder in Schwung gebracht werden, sollten Maßnahmen an erster Stelle stehen, die auf eine klima- und umweltfreundliche Zukunft ausgerichtet und sozial ausgewogen sind“, mahnt der Bischof. Dabei dürften auch diejenigen nicht vergessen werden, die am stärksten unter der jetzigen Krise litten: „Jenseits von Partikularinteressen stehen alle in der Verantwortung, für unser gemeinsames Haus Sorge zu tragen.“

Dies gelte auch für die Kirche, die erst recht in schwierigen Zeiten in ihrem Einsatz für soziale Gerechtigkeit die Zuversicht nicht verlieren dürfe, „die auch Laudato si’ durchzieht und die Papst Franziskus immer wieder in uns weckt“, so der „Adveniat-Bischof“, der abschließend dazu appelliert, den fünften Jahrestag der Enzyklika zum Anlass zu nehmen, sie wieder ganz neu zu entdecken: „Es lohnt sich!“

(pm - cs)

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19. Mai 2020, 12:28