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Die Geschäftsführer von Adveniat und Misereor, Pater Michael Heinz und Pirmin Spiegel Die Geschäftsführer von Adveniat und Misereor, Pater Michael Heinz und Pirmin Spiegel 

Misereor und Adveniat sehen „Querida Amazonia“ positiv

Die beiden großen katholischen Lateinamerikahilfswerke gehen besonders auf die Rolle des Schlussdokuments der Synode im Zusammenspiel mit der apostolischen Exhortation des Papstes ein.

Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel, der im Herbst persönlich an der Amazonas-Synode teilgenommen hatte, bewertet „Querida Amazonia“ (Geliebtes Amazonien) „insgesamt positiv“, teilte Misereor in einer mit. Das Papstsschreiben habe die Empfehlungen der Bischöfe und die damit verbundenen Herausforderungen für einen umfassenden sozial-ökologischen Wandel bestätigt:

„Franziskus setzt das Schlussdokument der Synode der Bischöfe Amazoniens in Kraft“

„Franziskus setzt das Schlussdokument der Synode der Bischöfe Amazoniens in Kraft. Der Papst spricht kein Machtwort. Er will ,Synode´ ernst nehmen, das gemeinsame Hören und Entscheiden. Er nimmt nichts vom Schlussdokument der Bischöfe zurück. Er verwirft es nicht. Es gilt damit weiter“, deutet Spiegel die Apostolische Exhortation.  Auch der Hauptgeschäftsführer des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat, Pater Michael Heinz,  war als Berater bei der Amazonassynode vom 6. bis 27. Oktober. Heinz verwies in einem  zu „Querida Amazonia“ auf die einleitenden Bemerkungen von Papst Franziskus zu seinem Schreiben, er wolle das von den Synoden-Teilnehmern formulierte und von den Synodenbischöfen beschlossene Schlussdokument „nicht ersetzen oder wiederholen", sondern es mit seinem eigenen Schreiben vielmehr „offiziell vorstellen" und zur Lektüre einladen. Die ganze Kirche solle sich davon bereichern und anregen lassen.

„Weg freigemacht, überkommene klerikale und zentralistische Strukturen zu überwinden“

„Ein Papst, der ganz bewusst die Menschen einer Randregion mit einer Synode in den Mittelpunkt der Welt stellt und sein Schreiben anschließend neben das der Synodenteilnehmer – wann hat es das schon einmal gegeben?“, fragt der Adveniat-Hauptgeschäftsführer. Der Papst habe den „Weg freigemacht, überkommene klerikale und zentralistische Strukturen zu überwinden“.

Was sagt der Papst zu Seelsorge und Priestermangel?

Was die Seelsorge und den Priestermangel in Amazonien angeht, lesen Misereor und Adveniat das Papstschreiben unterschiedlich. Der Papst bestätige die Synode und gebe „die Aufgabe, für das notwendige Personal zu sorgen, an die Bischöfe zurück. Dazu gehört die Möglichkeit, verheiratete Priester einzuführen und über das Diakonat der Frau weiter nachzudenken – weil nur so die Aufgabe der Kirche wahrgenommen werden kann“, heißt es im Misereor-Statement. Adveniat-Hauptgeschäftsführer Pater Heinz hatte hingegen laut eigener Aussage erwartet, „dass Papst Franziskus bei der Frage nach den Zugangsvoraussetzungen zum Priesteramt und in Bezug auf die Rolle der Frauen in der Kirche deutlicher geworden wäre.“

Die apostolische Exhortation

Der Vatikan hatte das am Mittwoch vorgestellt. Es trägt den Titel „Querida Amazonia“ (Geliebtes Amazonien). In dem Dokument fasst das Kirchenoberhaupt die Ergebnisse der Bischofssynode vom vergangenen Oktober zusammen. Mit seiner sogenannten „Postsynodalen Exhortation“ ruft der Papst zu Umweltschutz, neuem missionarischem Schwung und mehr Verantwortung für Laien in kirchlichen Gemeinden auf.

(pm - sst)

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13. Februar 2020, 15:53