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Schweiz: Die der Homophobie beschuldigte Theologin wird ersetzt

Eine Dozentin der Theologischen Fakultät an der Universität Fribourg, die im Herbst 2019 der Homophobie beschuldigt wurde, wird für den umstrittenen Ethikkurs ersetzt. Die Fakultät habe der Theologin jedoch versichert, dass sie die Zusammenarbeit mit ihr fortsetzen wolle.

Auslöser der Kontroverse war ein anonymer Artikel in einer Ausgabe des Studentenmagazins „Spectrum“ im vergangenen Jahr. Dieser kritisierte die Theologin heftig, weil sie gegen das Prinzip der Nicht-Diskriminierung verstoßen und homophobe Bemerkungen im Rahmen ihrer Lehrveranstaltung „Christliche Sexualethik“ im Herbstsemester 2017 gemacht haben soll.

Laut „Spectrum“ schlug die Lehrbeauftragte, der eine traditionsorientierte Sichtweise des Katholizismus zugesprochen wurde, den Studierenden auch Adressen von Zentren vor, die angebliche „Heiligungs“-Therapien für Homosexuelle anböten. Etliche Studenten hätten daraufhin die Beschwerdeführer durch verschiedene Demonstrationen unterstützt, darunter auch auf der Homepage der Universität selbst.

Untersuchung eingeleitet

Die Theologische Fakultät versicherte in einem Kommuniqué vom Oktober 2019, sie nehme diese Vorwürfe ernst und plane eine „gründliche Untersuchung“. Gemäß einem Bericht von Radio Fribourg vom 6. Januar 2020 kamen die Universität und das Rektorat aufgrund ihrer Untersuchung zu dem Schluss, dass der Verdacht der Homophobie nicht eindeutig erwiesen sei. Jedoch seien „einige der von der Lehrperson gesprochenen Worte“ umstritten. Die Universität wolle die Dozentin nicht bestrafen, sondern habe stattdessen beschlossen, ihren Kurs zu „Christlicher Sexualethik“ für das Semester 2020 zu suspendieren. 

Dekan Mariano Delgado sagte gegenüber kath.ch auch, dass die Theologin weiterhin an der Fakultät arbeiten könne. Allerdings müsste sie sich mit anderen Themen beschäftigen.

(cath.ch – mg)

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09. Januar 2020, 11:24