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Bischof Charles Morerod auf einer Archivaufnahme Bischof Charles Morerod auf einer Archivaufnahme 

Schweiz: Bischof Morerod will Belästigungsvorwürfen gegen Priester auf den Grund gehen

Nach Belästigungsvorwürfen gegen einen Schweizer Pfarrer hat der zuständige katholische Bischof von Lausanne, Genf und Freiburg, Charles Morerod, Aufklärung angekündigt. „Ich möchte wissen, was geschehen ist. Wenn etwas Ungebührliches geschehen ist, muss ich handeln“, sagt er dem Schweizer Portal kath.ch am Wochenende im Interview.

Er habe einen unabhängigen und kirchenfernen Genfer Anwalt mit der kirchenrechtlichen Untersuchung des Falls beauftragt, so Morerod. Hintergrund sind Vorwürfe eines in der Westschweiz tätigen afrikanischen Priesters gegen einen anderen Priester, von denen der „Tages-Anzeiger“ (Samstag) berichtete. In dem Haus, in dem neben dem Beschuldigten und seinem Ankläger auch andere Geistliche wohnten, hätte ein „homoerotisches Klima“ geherrscht, durch das sich der afrikanische Priester und andere bedrängt gefühlt hätten, heißt es in dem Bericht. Morerod bestätigte, dass der afrikanische Priester entsprechende Vorwürfe erhebe. Zugleich verwies er darauf, dass dieser eigenen Angaben zufolge nie Zeuge von sexuellen Handlungen gewesen sei.

Zudem gebe es auch Vorwürfe gegen ihn. „Mit diesem Priester gab es immer wieder Schwierigkeiten in den Pfarreien, denen er vorstand. Ich habe ihn bereits einmal versetzt, weil viele Gläubige sich über seinen Autoritarismus beschwert haben“, so Morerod. Auch gebe es Gerüchte, dieser Priester habe ein Kind. Einen Vaterschaftstest habe er jedoch abgelehnt. Morerod schloss nicht aus, dass der Mann mit den Vorwürfen persönliche Interessen verfolge, etwa weil er Angst um seine Stelle habe. „Aber die Unschuldsvermutung gilt für alle“, betonte der Bischof. Die Polizei sei informiert worden, die Untersuchung jedoch abgeschlossen, so Morerod. Da es bei den Vorwürfen jedoch Aspekte gebe, „die strafrechtlich nicht relevant sind, wohl aber kirchenrechtlich“, lasse er den Fall nun entsprechend untersuchen.

(kna/kath.ch - cs)

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29. Dezember 2019, 13:47