D: Kirche kritisiert Versteigerung von NS-Objekten
Am Mittwoch hatte das Münchner Auktionshaus Hermann Historica über 840 Gegenstände versteigert, die ehemals Nationalsozialisten gehörten, darunter Adolf Hitlers Faltzylinder, das Cocktailkleid seiner Gefährtin Eva Braun und eine Luxusausgabe der Schrift „Mein Kampf“. Jüdische Stimmen hatten sich dafür plädiert, die Auktion abzusagen.
Bischof: Nazionalsozialismus wieder gesellschaftsfähig
Der Verkauf der Kopfbedeckung, die Hitler nur ein einziges Mal trug, beweise zweierlei, so der Bischof: „Das Schicksal der Juden berührt hier niemanden mehr, und der Nationalsozialismus ist wieder gesellschaftsfähig."
Neymeyr appellierte beim traditionellen Elisabeth-Empfang des Bistums Erfurt an die Thüringer Politiker, sich dafür einzusetzen, die gegenwärtige Polarisierung der Gesellschaft zu überwinden.
Auch der Antisemitismus-Beauftrage der Bundesregierung, Felix Klein, hatte die Versteigerung gerügt. „Hier werden die Verbrechen der Nazis verharmlost. Es wird so getan, als ob mit ganz normalen historischen Kunstgegenständen gehandelt würde", sagte Klein den Zeitungen der Funke Mediengruppe. „Versteigerungen wie diese bereiten den Boden für Äußerungen, die den Holocaust relativieren. Hier wird wieder einmal eine Rote Linie überschritten", so Klein.
In Deutschland ist es legal, Nazi-Devotionalien zu besitzen und zu verkaufen, solange ihre Symbolik entfernt oder verhüllt ist. Die öffentliche Zurschaustellung der Symbole ist verboten.
(kna – isc)
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