D: Fragen der Amazonas-Synode gehen alle an
Als Beispiele nannte Overbeck ökologische Herausforderungen, den Umgang mit dem Priestermangel, die Machtverteilung in der Kirche und Geschlechtergerechtigkeit. Der Bischof, der sich im Amt nach eigener Aussage verändert habe, fragte, ob man den „Zugang zum Priesteramt an einem Y-Chromosom festmachen könne und das mit dem Willen Jesu begründen“. Er sei da nachdenklich und die „allermeisten Menschen“ verstünden und glaubten das nicht mehr. Frühere Äußerungen zum Thema Homosexualität würde er heute so nicht mehr wiederholen, so Overbeck weiter.
Damals hatte der Bischof gesagt, Homosexualität sei Sünde. Er habe er die Überzeugung gehabt, „man könnte theologisch mit dem Naturrecht argumentieren“, erläuterte Overbeck. „Echt erfüllte Liebe gibt es danach nur zwischen Mann und Frau. Der Meinung bin ich heute nicht mehr." Das hänge durchaus auch mit Begegnungen mit schwulen und lesbischen Menschen zusammen, fügte der Bischof hinzu. Damals habe er das Ausmaß des Missbrauchsskandals nicht erahnen können. Die Glaubwürdigkeit der Kirche sei in einem unvorstellbaren Maß zerstört, deshalb sei er überzeugt, dass „die Kirche sich moraltheologisch weiterentwickeln“ müsse.
(kna)
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