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„Synodaler Weg“: Ein Streit um Statuten

Das Bistum Regensburg hat einen alternativen Entwurf zum Statut für den „Synodalen Weg“ der deutschen Kirche veröffentlicht. In dem Entwurf von Ende Juli, den es zusammen mit dem Erzbistum Köln erstellt hatte, seien alle Kritikpunkte Roms berücksichtigt. Der Text war Mitte August im Ständigen Rat der Bischofskonferenz debattiert - und mit deutlicher Mehrheit abgelehnt worden.

Das Bistum Regensburg erinnerte am Samstagabend daran, dass Bischof Rudolf Voderholzer „gemeinsam mit dem Kardinal von Köln, Rainer Maria Woelki, einen alternativen Entwurf zur Satzung des Synodalen Weges in die Diskussion eingebracht“ habe. Am 19. August war der Entwurf mit 21 zu drei Stimmen, bei drei Enthaltungen, abgelehnt worden.

Die vatikanische Bischofskongregation hatte Teile des stattdessen beschlossenen Statuts zum „Synodalen Weg“ bemängelt. Die Deutsche Bischofskonferenz erklärte darauf, Rom beziehe sich auf eine ältere Fassung des mittlerweile weiterentwickelten Statuts.

Das Bistum Regensburg zitiert Bischof Voderholzer nun zum Statut des „Synodalen Wegs“ mit den Worten: „Ich kritisiere die konkrete Gestaltung, nicht den Weg als solchen.“ Der Papst habe die deutsche Kirche in seinem Schreiben vom 29. Juni „ausdrücklich zu diesem Weg ermutigt“.

„Rücksicht auf die Einheit mit der Weltkirche“

„Er hat freilich sehr deutlich auch die Leitplanken aufgerichtet, die einem solchen Synodalen Weg die Richtung geben und ihn davor bewahren, in den Straßengraben der Spaltung abzurutschen“. Dazu zählt Voderholzer ausdrücklich die „Rücksicht auf die Einheit mit der Weltkirche“.

Voderholzer sehe durchaus die Notwendigkeit von Reformen und eines Neuaufbruchs im Glauben, so das Bistum in seiner Erklärung. Er warne allerdings vor einer Reform, die „bei genauerer Betrachtung die Aufgabe des katholischen Profils und die Preisgabe wichtiger Elemente“ bedeute.

Entwurf betont die Rolle der Bischöfe“

Der jetzt wieder ins Spiel gebrachte Statuten-Entwurf aus Regensburg und Köln bestimmte, „dass die lehramtlich geklärten Themen außerhalb der Diskussion bleiben“. Damit war u.a. die Frauenordination gemeint, die Johannes Paul II. in den neunziger Jahren verbindlich für nicht möglich erklärt hat. 

Durch den Ausschluß solcher Themen aus der Debatte werde verhindert, „dass der Keim der Spaltung in die Partikular- und Universalkirche hineingetragen wird“. Auch würden auf diese Weise deutsche Sonderwege vermieden, die zu einem Bruch mit der Universalkirche führen könnten. Der Entwurf betonte die „Lehr- und Leitungsvollmacht der Bischöfe“, sah aber auch die Einbeziehung von Laien vor.

Marx weist Kritik aus Rom zurück

Derweil hat sich der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, gegen die Kritik aus Rom verwahrt. In einem Brief an den zuständigen Kardinal Marc Ouellet von der Bischofskongregation, aus dem die Frankfurter Allgemeine Zeitung zitiert, schreibt Marx, es wäre hilfreich gewesen, wenn Rom vor seinem Eingreifen das Gespräch gesucht hätte. Er könne nicht verstehen, warum Fragen, zu denen sich das Lehramt geäußert habe, „jeder Debatte entzogen werden sollten“. Der Synodale Weg sei keine Synode, sondern „ein Prozess eigener Art“.

(pm/vn – sk)
 

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15. September 2019, 11:07