ÃÛÌÒ½»ÓÑ

Protest gegen die Verhaftung von Carola Rackete vor dem italienischen Konsulat in München Protest gegen die Verhaftung von Carola Rackete vor dem italienischen Konsulat in München 

D: Overbeck empört über Verhaftung deutscher Seenotretterin

Der Essener Bischof hat sich zu den Vorfällen rund um die Kapitänin der Sea Watch 3 via Twitter geäußert. Carola Rackete gehöre nicht ins Gefängnis, teilte er über das Netzwerk mit.

„Wer Menschen vor dem Ertrinken rettet, gehört nicht ins Gefängnis. Ich bewundere den Mut von #CarolaRackete, der Kapitänin der @seawatchcrew. Sie steht mit ihrem Handeln für die humanen und christlichen Werte Europas". So lautet die Mitteilung im Wortlaut, die Essens Bischof Franz-Josef Overbeck über den Kurznachrichtendienst Twitter veröffentlichte. Ganz ähnlich äußerte sich Heiko Maas ebendort: „Seenotrettung darf nicht kriminalisiert werden“, mahnt der deutsche Außenminister.

Die Welle des Protests erhebt sich

Die beiden Kommentare gehören zu einer ganzen Reihe von Protesten gegen die Festnahme der Kapitänin des Schiffs der deutschen Flüchtlingshilfsorganisation Sea Watch, die am 12. Juni 53 schiffbrüchige Flüchtlinge vor der libyschen Küste vor dem Ertrinken rettete. Gemäß völkerrechtlicher Standards brachte sie die Migranten an den nächstgelegenen sicheren Hafen - nach Italien. Doch dort wurde ihr von der italienischen Küstenwache wochenlang die Einfahrt verwehrt, bis sie sich schließlich trotz Verbot entschied, das Schiff im Hafen von Lampedusa anlegen zu lassen. Unmittelbar nach der Ankunft wurde sie von der Polizei abgeführt und in Hausarrest genommen. Ihr drohen bis zu 10 Jahre Haft.

Flüchtlinge inzwischen auf Sizilien

Voraus gingen diesem „Showdown“ auf Lampedusa gesetzliche Verschärfungen des italienischen Innenministers Matteo Salvini gegen private Seenotrettungsschiffe. Der populistische Politiker sprach mit Blick auf die Sea Watch 3 von einem Krieg und einem „kriminellen Akt“, zumal das Schiff ein Patrouillenboot bei seiner Hafeneinfahrt streifte. Bei seinen Parteigängern in Italien kann sich Salvini wohl auf die Zustimmung für diese Kriminalisierung der Flüchtlingshilfe verlassen.

Wegen der unabsichtlichen Kollision bat Rackete um Entschuldigung.  Sie sah sich von drohenden Selbstverletzungen der verzweifelten Passagiere an Bord gedrängt zum Handeln. Die zuletzt 40 geretteten Migranten der Sea Watch 3 befinden sich nun zur Registrierung auf Sizilien, bis sie Aufnahme in verschiedenen europäischen Ländern finden. Mehrere Länder, auch Deutschland, haben sich dazu kürzlich bereit erklärt.

(kap / vatican news – fr)   

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

01. Juli 2019, 11:04