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Sexueller Missbrauch ist ein Verbrechen Sexueller Missbrauch ist ein Verbrechen 

Missbrauch: Gemeinschaft „Das Werk“ weist Vorwürfe zurück

Die Gemeinschaft „Das Werk“ hat die Missbrauchsvorwürfe gegen einen ihrer Priester zurückgewiesen. Die Theologin und frühere Ordensfrau Doris Wagner, die von 2003 bis 2011 Mitglied der Gemeinschaft war, hatte 2012 zuerst in Erfurt und dann in Feldkirch eine Anzeige wegen Vergewaltigung gestellt.

Laut der Gemeinschaft allerdings zu Unrecht, habe es sich doch um eine „einvernehmliche sexuelle Beziehung“ gehandelt, von Vergewaltigung könne keine Rede sein, hieß es in einer Aussendung der Gemeinschaft am Samstag. Über den angeblichen spirituellen wie auch sexuellen Missbrauch berichtet Wagner auch in ihrem Buch „Nicht mehr ich. Die wahre Geschichte einer jungen Ordensfrau“.

Haltlos seien auch die Vorwürfe, es sei in der Beichte oder auch nur im Kontext der Beichte zu sexuellen Übergriffen gekommen. Konkret geht es um einen Priester der Gemeinschaft, der bis vor kurzem noch an der Glaubenskongregation beschäftigt war.

Unkluge Geste

Die Gemeinschaft räumte ein, der Priester habe nach der Beichte zur Verabschiedung zu einer Wangenberührung angesetzt, allerdings ohne jede sexuelle Konnotation. Die Glaubenskongregation habe den Fall untersucht und sei zu dem Ergebnis gekommen, dass diese Geste „unklug“ gewesen sei. Um die Angelegenheit einer endgültigen Klärung zuzuführen, gebe es jetzt ein innerkirchliches Verfahren, kündigte die Gemeinschaft an.

„Frau Wagner hat während ihrer Zugehörigkeit zu unserer Gemeinschaft und auch noch danach Kritik und Anregungen bezüglich unserer Gemeinschaft geäußert, die zum Teil berechtigt waren, weswegen wir inzwischen auch einige Änderungen vorgenommen haben. Dafür sind wir ihr dankbar. Die Kampagne jedoch, die Frau Wagner seit 2012 mit unwahren Behauptungen gegen diese beiden Mitbrüder betreibt, ist ungerecht und hat schweren menschlichen Schaden angerichtet.“

„Dynamik des Schweigens“

Wagner äußerte sich vergangenen Mittwoch auch in einem TV-Gespräch mit Kardinal Christoph Schönborn im Bayerischen Rundfunk darüber. Die katholische Kirche habe in der Frage des Missbrauchs noch viel Arbeit vor sich. Es brauche noch mehr entsprechendes Bewusstsein bei den Verantwortungsträgern und strukturelle Reformen, betonte der Kardinal in dem Gespräch. Schönborn unterstrich, dass es Strukturen und Systeme in der Kirche gibt, die Missbrauch begünstigten. Dabei gehe es vor allem um ein Machtungleichgewicht, eine „Dynamik des Schweigens“ und nicht selten ein übersteigertes Priesterbild, welches die Gefahr des „Autoritarismus“ berge.


(kap – sk)
 

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09. Februar 2019, 12:31