Vatikan: Frauenmagazin druckt Kardinal Marx´ Forderung nach mehr Frauen im Vatikan
Um der Glaubwürdigkeit der Kirche willen müssten Frauen auf allen Ebenen an Führungsaufgaben beteiligt werden, hatte Marx bei der Jugendsynode im Oktober gesagt. Dies gelte von Pfarreien über Bistümer und die Bischofskonferenz bis hin zum Vatikan. „Der Eindruck, dass die Kirche, wenn es um die Macht geht, letztlich eine Männerkirche ist, muss in der Weltkirche und auch hier im Vatikan überwunden werden“, andernfalls würden „die jungen Frauen bei uns keine wirkliche Gestaltungmöglichkeit finden“. Es sei „höchste Zeit“, mahnte Marx.
Die Deutsche Bischofskonferenz, deren Vorsitzender Kardinal Marx ist, hatte den Redebeitrag auf Deutsch bereits am 11. Oktober veröffentlicht, als Marx in der Synodenaula das Wort ergriff. Die entsprechende Meldung bei „Pope“ war rückblickend eine der meistaufgerufenen Nachrichten zur Jugendsynode überhaupt, auch im Vergleich zu den übrigen Sprachen des Portals.
Das monatlich erscheinende vatikanische Frauenmagazin „Donne Chiesa Mondo“ druckte den Text in italienischer Übersetzung als Einstiegsbeitrag in seiner Januar-Ausgabe, die sich dem Thema „Reformen, nicht Revolution“ widmet. Chefredakteurin der Zeitschrift ist die italienische Historikerin Lucetta Scaraffia, die an der römischen Sapienza-Universität Zeitgeschichte lehrt.
Sie schreibt in ihrem Editorial, es sei keine Revolution vonnöten, um Frauen den Platz zu geben, den sie in der Kirche verdienen. Es sei auch „nicht unerlässlich, ihnen das Priestertum zu gewähren, nicht einmal das ersehnte und zugleich gefürchtete Diakonat“. Was es stattdessen brauche, sei „etwas Mut und die prophetische Fähigkeit, mit positiven Augen in die Zukunft zu schauen und Veränderungen zu akzeptieren, die oft schon in der Reihenfolge der Dinge eingeschrieben sind“. Deshalb lege die Zeitschrift den Synodenbeitrag von Kardinal Marx vor.
Scaraffia schlug vor, besonders auf Ordensfrauen und ihre Zusammenschlüsse zu setzen. Diese sollten ähnlich wie die Zusammenschlüsse von Ordensmännern in kirchliche Entscheidungsprozesse standardmäßig eingebunden werden.
(vatican news - gs)
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