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Bischof Alois Schwarz Bischof Alois Schwarz 

Ein neuer Bischof für St. Pölten

Papst Franziskus hat den Kärntner Bischof Alois Schwarz zum neuen Diözesanbischof von St. Pölten ernannt und damit zugleich den Rücktritt von Bischof Klaus Küng angenommen. Das wurde mittags zeitgleich in Ö²õ³Ù±ð°ù°ù±ð¾±³¦³ó und im Vatikan bekanntgegeben.

Der in Hollenthon geborene Schwarz war seit Mai 2001 Bischof der Diözese Gurk-Klagenfurt. Nach der Matura am Gymnasium der Erzdiözese Wien in Sachsenbrunn war Schwarz in das Wiener Priesterseminar eingetreten. Am 29. Juni 1976 wurde er von Kardinal Franz König (1905-2004) zum Priester geweiht. Er wirkte danach u.a. als Pfarrer in Krumbach sowie ab 1987 als Leiter des Pastoralamtes der Erzdiözese Wien. Die österreichischen Bischöfe beriefen Schwarz 1994 zusätzlich auch zum Vorsitzenden der „Pastoralkommission Österreichs“ (PKÖ) und beauftragten ihn mit der Leitung des „Österreichischen Pastoralinstituts“ (ÖPI).

Zu Weihnachten 1996 ernannte Papst Johannes Paul II. (1978-2005) Alois Schwarz zum Weihbischof für die Erzdiözese Wien. Die Bischofsweihe durch Kardinal Christoph Schönborn erfolgte am 22. Februar 1997. Im selben Jahr wurde Schwarz Bischofsvikar für die Priesterberufung und -fortbildung sowie Bischofsvikar für das Vikariat Unter dem Wienerwald der Erzdiözese Wien, dessen Gebiet in etwa dem niederösterreichischen Industrieviertel entspricht.

Vier Jahre später, im Frühjahr 2001, wurde Schwarz von Johannes Paul II. zum 65. Bischof der Diözese Gurk-Klagenfurt ernannt. Sein bischöflicher Wahlspruch ist ein Zitat aus dem Johannes-Evangelium: „Und das Wort ist Fleisch geworden.“ (Joh 1,14)

Nachfolge von Bischof Klaus Küng

 

Der seit 2004 in St. Pölten amtierende Diözesanbischof Klaus Küng - er war zuvor ab 1989 Bischof von Feldkirch - hatte bereits an seinem 75. Geburtstag im September 2015 gemäß dem Kirchenrecht dem Papst seinen altersbedingten Rücktritt angeboten. Dieser wurde damals „nunc pro tunc“ („jetzt für später“) bis zur Regelung der Nachfolge durch den Vatikan angenommen. Alois Schwarz wurde in den vergangenen Monaten immer wieder als möglicher Nachfolger Küngs genannt, u.a. weil er selbst aus Niederösterreich stammt.

 

Zeitgemäße und lebensnahe Seelsorge

 

In der Diözese Gurk hat Alois Schwarz zahlreiche Impulse und Initiativen für eine zeitgemäße und lebensnahe Seelsorge gesetzt. In seiner Amtszeit wurde u.a. das neue diözesane Leitbild „Mit Jesus Christus den Menschen nahe sein“ beschlossen und umgesetzt. Schwarz führte auch die „Kontaktwochen“ in den Kärntner Dekanaten ein, bei denen der Bischof jeweils eine Woche lang intensiven Kontakt mit der Bevölkerung sucht.

Schwarz gilt als Förderer einer pfarrübergreifende Zusammenarbeit, etwa in Form von Pfarrverbänden, aber Gegner von Pfarrauflösungen. Immer wieder betonte er in den vergangenen Jahren, dass er Pfarren als „zentralen Erfahrungsort von Kirche“ und Ort der „Gemeinschaft der Gläubigen“ schätze. Katholiken bzw. kirchliche Mitarbeiter müssten in den kommenden Jahren „noch mehr auf den Menschen in der Welt von heute zugehen, ihn nach seiner Hoffnung und Not fragen“ und „ihm mit Jesus Christus nahe sein“, sagte der Kärntner Bischof erst vor wenigen Tagen in einer Ansprache an die Priester seiner Diözese.

Große Anliegen sind Schwarz u.a. die seit 2004 bestehende Diözesanpartnerschaft von Gurk-Klagenfurt mit der Erzdiözese Sarajewo, die Ökumene sowie der Dialog mit dem Islam. Auch das Thema  â€žEthik und Wirtschaft“  gehört zu den Schwerpunkten des Bischofs. So hat er im Rahmen des Dialogs mit Führungskräften in Wirtschaft und Industrie zahlreiche Initiativen gesetzt und sich für nachhaltiges Wirtschaften wie auch die Schöpfungsverantwortung engagiert. Zudem setzte Schwarz das entschiedene Eintreten der katholischen Kirche in Kärnten für ein gedeihliches Zusammenleben der Volksgruppen fort. Auch Projekte wie die Etablierung des Hemma-Pilgerweges fallen in seine Amtszeit als Kärntner Bischof.

In der Österreichischen Bischofskonferenz ist Bischof Schwarz für Fragen von Pastoral und Evangelisierung, sowie für Sozial-, Wirtschafts- und Umweltfragen verantwortlich. Außerdem fungiert er als „Sportbischof“ und gehört der Finanzkommission der Bischofskonferenz an.

 

Besuch in Mariazell

 

Der erste Besuch des neuen Bischofs von St. Pölten galt der Magna Mater Austriae in Mariazell, um dort zu beten. Alois Schwarz machte am Donnerstagvormittag auf seinem Weg von Klagenfurt nach St. Pölten im Marienwallfahrtsort Station, um innezuhalten und Gott um seinen „Segen für die Gläubigen und alle Menschen in Österreich" zu bitten, wie er im Kathpress-Interview sagte. In Mariazell, dem spirituellen Herzen Österreichs, zeige die Gottesmutter Maria den Gläubigen Jesus Christus. „Mit ihm will ich in meinem bischöflichen Dienst dem Menschen nahe sein", so Schwarz. Er dankte allen in der Diözese Gurk, „die mich darin bestärkt und begleitet haben und vertraue darauf, dass ich mit Gottes Hilfe auch in der Diözese St. Pölten so meinen Dienst ausüben kann".

Vom obersteirischen Marienheiligtum, wo er von Superior Pater Michael Staberl empfangen worden war, reiste Bischof Schwarz anschließend nach St. Pölten zur Pressekonferenz weiter. 

Hier zum Nachhören

(spc, kap - pr)

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17. Mai 2018, 12:23