ÃÛÌÒ½»ÓÑ

Gefällt-Mir-Zeichen von Facebook Gefällt-Mir-Zeichen von Facebook 

D: Woelki: An Twitter und Facebook führt kein Weg vorbei

Trotz Fake News in Medien wie Facebook und Twitter kann sich die Kirche aus Sicht des deutschen Kardinals Rainer Maria Woelki diesen neuen Kommunikationsformen nicht einfach entziehen. Er äußerte sich auch zu den öffentlich-rechtlichen Sendern in Deutschland.

"Sie sind inzwischen einfach so etabliert im gesellschaftlichen Miteinander und auch im politischen Bereich, dass wir daran einfach nicht vorbeikommen", sagte der Kölner Erzbischof am Freitag in einem Interview. Er erwarte aber von den Betreibern und den politisch Verantwortlichen, dass sie für Wahrhaftigkeit und Respekt in den sozialen Medien sorgen.
Woelki forderte, in den sozialen Medien die Anonymität einzuschränken. Jede Meinungsäußerung sollte in einer Form vorgetragen werden, "für die ich personal oder institutionell einstehe und wofür ich dann zur Rechenschaft gezogen werden kann.“

Kritisch sieht Woelki eine "zunehmende Boulevardisierung auch in den Nachrichten- und Informationssendungen" sowohl bei privaten wie bei öffentlich-rechtlichen Medien. Vermehrt tauchten bunte, unterhaltende und oberflächliche Meldungen auf. "Ich finde nicht, dass so etwas in Nachrichtensendungen hineingehört", sagte der Kardinal.

Gegen Abschaffung der öffentlich-rechtlichen Sender

 

Woelki wandte sich zugleich entschieden gegen eine Abschaffung der öffentlich-rechtlichen Sender. Er nannte es "eine ganz große Errungenschaft", dass sie unabhängig und kritisch die politische und gesellschaftliche Entwicklung begleiten und sich mit dem Kulturbereich beschäftigen. Die große Chance dieser Medien sei es, nicht nur Themen aufzugreifen, "mit denen man Quote machen kann", sondern auch Fragen des gesellschaftlichen Zusammenhalts und der menschlichen Existenz.

Vorbehalte äußerte der Kölner Erzbischof gegenüber Talkshows. Er habe mehrmals Einladungen von ARD und ZDF bekommen. "Aber ich habe oft den Eindruck, dass es dabei gar nicht mehr ums Zuhören und den Austausch von Argumenten geht", so der Kardinal. Vielmehr handle es sich um "Selbstdarstellungsshows", in denen jeder seine ihm zugewiesene Rolle erfüllen solle. Deshalb habe er sich bewusst entschieden, dort nicht hinzugehen.


(kap – jn)
 

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

22. März 2018, 14:38