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Seit 10 Jahren Erzbischof von München: Kardinal Marx, hier bei einem Interview mit Pope Seit 10 Jahren Erzbischof von München: Kardinal Marx, hier bei einem Interview mit Pope 

Marx: Segnung homosexueller Paare in Einzelfällen möglich

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, sieht in Einzelfällen Spielraum bei der Segnung homosexueller Paare.

Neue Lebensumstände und neue Erkenntnisse stellten die Kirche vor Herausforderungen, sagte der Erzbischof von München und Freising am Samstag im Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk.

Priester müssten die Situation der einzelnen Menschen ernst nehmen und sie seelsorglich begleiten. Es sei wichtig, „dass wir hier auch seelsorglich näher an denen dran sind, die die Seelsorge brauchen und die sie auch wünschen. Da muss man auch ermutigen dazu, dass die Priester und Seelsorger den Menschen in den konkreten Situationen auch einen Zuspruch geben. Ich sehe da eigentlich keine Probleme.“

Ein generelles Ja zur Segnung homosexueller Paare sieht Marx allerdings nicht. „Es gibt keine generellen Lösungen, weil es hier um Regelungen für Einzelfälle geht… Es gibt Dinge, die lassen sich nicht regeln. Nur weil wir da keine Regelung haben, heißt das ja nicht, dass da seelsorglich nichts geschieht! Aber das muss ich doch wirklich dem Seelsorger vor Ort, und der Begleitung der Person vor Ort, überlassen.“

„Eine Demokratie braucht eine Regierung“

Der Grundgedanke einer Demokratie sei für ihn, dass alle eine Chance bekämen, erklärte der Kardinal. Dazu gehörten auch jene, die neu in Deutschland seien. Arme und Schwache bräuchten Unterstützung, ebenso Langzeitarbeitslose und kinderreiche Familien. All dies sei auch mit dem Begriff der sozialen Marktwirtschaft verbunden. Zwar könne die Politik nicht alle Probleme lösen, aber das Leitmotiv für eine neue Regierung könnte dennoch „Chancen für alle“ lauten.

(br - sk)

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04. Februar 2018, 11:01