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Abu Dhabi: Dialog ist Mittel gegen religi?ses Misstrauen, sagt Kardinal

Dialog und Begegnung sind der einzige Weg, um Misstrauen zwischen Angeh?rigen verschiedener Religionen zu überwinden. Das hat der philippinische Kurienkardinal Luis Tagle in Abu Dhabi betont, wo am 4. Februar der Zayed-Preis für Geschwisterlichkeit überreicht wurde.

Die Auszeichnung ging in diesem Jahr an die Hilfsorganisation World Central Kitchen, die in Krisengebieten Nahrungsmittelhilfe leistet. Ebenfalls prämiert wurden die Premierministerin von Barbados, Mia Mottley, für ihren Einsatz gegen den Klimawandel, sowie der 15-jährige äthiopisch-amerikanische Erfinder Heman Bekele, der eine preiswerte Seife zur Vorbeugung und Behandlung von Hautkrebs entwickelt hat.

Der Zayed-Preis für Geschwisterlichkeit entstand 2019 in Zusammenhang mit dem ?Dokument über die menschliche Brüderlichkeit für den Weltfrieden und das Zusammenleben“, das Papst Franziskus und der Großimam von Al-Azhar, Scheich Ahmed al-Tayyeb, damals in Abu Dhabi unterzeichneten. Tagle ist Pro-Präfekt des Dikasteriums für die Evangelisierung und sprach bei der Preisverleihung im ?Abrahamic Family House“, einem interreligiösen Zentrum, das aus der Initiative des Dokuments entstand.

Tagle betonte die Notwendigkeit von Respekt und Freundschaft zwischen Menschen unterschiedlicher religiöser Traditionen. ?Heute ist die Welt in gewisser Weise kleiner geworden, und die Migration hat den Kontakt zwischen Menschen und Gemeinschaften verschiedener Traditionen, Kulturen und Religionen intensiviert“, erklärte er. Dies führe an vielen Orten zu Spannungen, die von politischen oder wirtschaftlichen Interessen instrumentalisiert würden.

?Wenn wir diesen Weg einschlagen und dem Dokument über die menschliche Brüderlichkeit folgen, werden wir wahrhaft menschlicher“

Als Antwort auf solche Entwicklungen sei Dialog unerlässlich. ?Jedes Mal, wenn wir diesen Weg einschlagen und dem folgen, werden wir wahrhaft menschlicher“, so Tagle. Er warnte davor, Religion aus der Öffentlichkeit zu verdrängen: ?In säkularisierten Gesellschaften wird Religion oft als nutzlos oder gar gefährlich angesehen, und viele meinen, das Zusammenleben sei nur möglich, wenn Religion ins Private verbannt oder in neutralen Räumen ohne Bezug auf das Transzendente geführt wird. Doch das ist nicht die Lösung.“

Auch das Recht auf Religionsfreiheit hob der Kardinal hervor: ?Das grundlegende Recht auf Religionsfreiheit in all seinen Dimensionen ist essenziell für den Frieden in der Welt und für das gemeinsame Zusammenleben.“

In Abu Dhabi bleibt Religionsfreiheit vorerst eingeschränkt; Missionierung und der Übertritt vom Islam zu anderen Religionen sind weiterhin verboten. Die Regierung kontrolliert religiöse Aktivitäten, und muslimische Frauen dürfen keine Nichtmuslime heiraten. Allerdings hat das Emirat in den vergangenen Jahren Schritte unternommen, um die interreligiöse Toleranz zu fördern. Eine bedeutende Etappe war der Besuch von Papst Franziskus 2019, der als erstes katholisches Kirchenoberhaupt den Fuß auf die Arabische Halbinsel setzte. Das Abrahamic Family House, das unter einem Dach eine Moschee, eine Synagoge und eine Kirche umfasst, wurde 2023 eröffnet.

Seit seiner Einführung 2019 wurde der Zayed-Preis für menschliche Brüderlichkeit an 16 Preisträger verliehen, darunter elf Einzelpersonen und fünf Organisationen. Insgesamt sind 66 Länder am Nominierungsverfahren beteiligt. 

(fides/vatican news – gs)

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05. Februar 2025, 11:39