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 Busunglück am 10. Februar in Guatemala-Stadt Busunglück am 10. Februar in Guatemala-Stadt  (AFP or licensors)

Guatemala: Kirche fordert Antworten nach Busunglück

Eine Woche nach dem schweren Busunglück in Guatemala-Stadt mit 54 Todesopfern, darunter Kinder, trauert das Land – und fordert von der Regierung endlich Ma?nahmen für mehr Sicherheit im ?ffentlichen Nahverkehr. Auch die katholische Kirche setzt sich für die Hinterbliebenen ein und betet für die Opfer.

Papst Franziskus hatte den Familien der Opfer des Busunglücks vom 10. Februar in einem Telegramm sein Mitgefühl ausgesprochen. Das katholische Kirchenoberhaupt zeigte sich ?zutiefst betrübt“ über das Unglück und segnete alle, die um ihre Angehörigen trauern oder in Krankenhäusern auf Nachrichten zu Verletzten warten. Das Schreiben wurde von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin übermittelt – am selben Tag, an dem Franziskus selbst ins römische Gemelli-Krankenhaus eingeliefert wurde.

Tragödie auf der Überlandroute: Ein Bus stürzt von einer Brücke

Der verunglückte Bus startete in Santo Domingo Los Ocotes, einer Stadt im Departement El Progreso, und war mit etwa 70 Passagieren auf dem Weg in die Hauptstadt. In Guatemala-Stadt kam es dann zur Katastrophe: Das überfüllte Fahrzeug kollidierte mit anderen Autos, durchbrach eine Leitplanke und stürzte rund 35 Meter tief in einen verschmutzten Bach.

?Die meisten Menschen starben sofort, einige wurden ins Krankenhaus gebracht, überlebten aber nicht lange“, schildert Pater Rigoberto Pérez, langjähriger Kommunikationsbeauftragter der guatemaltekischen Kirche.

Laut der guatemaltekischen Zeitung La Hora befinden sich noch immer zwei Passagiere in kritischem Zustand auf der Intensivstation.

Die Tragödie habe erneut die Gefahren des öffentlichen Nahverkehrs in Guatemala offengelegt, so Pater Pérez. Erste Ermittlungen ergaben, dass der Busfahrer keine offizielle Lizenz hatte und das Fahrzeug eine nicht zugelassene Route befuhr. Pater Rigoberto Pérez wörtlich: ?In vielen Fällen treffen Busunternehmen nicht die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen. Gleichzeitig mangelt es an staatlicher Kontrolle. Die Behörden müssen endlich handeln, um solche Katastrophen zu verhindern.“

Die Beerdigungen in Guatemala
Die Beerdigungen in Guatemala

Die Kirche steht den Familien bei – und fordert Konsequenzen

Die katholische Kirche in Guatemala hat schnell auf die Katastrophe reagiert. Bischof José Benedicto Moscoso Miranda aus Jalapa, wo El Progreso liegt, sandte noch am 10. Februar ein Kondolenzschreiben an die Angehörigen der Opfer. Am 13. Februar wurde in der Kathedrale von Guatemala-Stadt eine Gedenkmesse gefeiert, an der auch Präsident Bernardo Arévalo de León teilnahm.

?Die Kirche hilft den Leidenden auf institutioneller Ebene, indem sie den Stimmen der Solidarität ein weiteres Wort hinzufügt“, erklärte Bischof Rodolfo Valenzuela Núñez, Vorsitzender der guatemaltekischen Bischofskonferenz.

Die Trauer in Guatemala
Die Trauer in Guatemala

Doch die Kirche belässt es nicht bei Gebeten: Die Bischöfe verlangen von der Regierung konkrete Maßnahmen für mehr Sicherheit im öffentlichen Nahverkehr. Dazu sagte Bischof Rodolfo Valenzuela Núñez:

?Wir fordern die Behörden auf, endlich wirksame Sicherheitsvorkehrungen im öffentlichen Verkehr umzusetzen. Es darf nicht sein, dass Menschen tagtäglich ihr Leben riskieren, nur weil sie zur Arbeit oder zum Einkaufen fahren.“

Doch der Widerstand gegen Veränderungen ist groß. Die Ursachen für die gefährlichen Zustände im Nahverkehr sieht Pater Pérez vor allem in der tief verwurzelten Korruption Guatemalas.

?Ein richtiger Mob stiehlt einen Teil des Staatshaushalts. Das ist das Problem“, sagt er. Viele Katholiken im Land teilen diese Meinung – und fordern nicht nur Gerechtigkeit für die Opfer, sondern auch eine politische Wende.

(ucan - mg)

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18. Februar 2025, 13:46