US-Bisch?fe weisen Kritik von Vizepr?sident Vance zurück
Vance antwortete in einem teils hitzigen Austausch am Sonntag (Ortszeit) in der CBS-Sendung Face the Nation auf Fragen zu einer Erklärung der Bischofskonferenz vom 22. Januar, in der sie Trumps Anordnungen zur Einwanderung verurteilte und als ?zutiefst beunruhigend“ bezeichnete, weil sie ?negative Folgen haben werden“.
Die Bischofskonferenz solle sich fragen, ob es ihnen wirklich um die humanitäre Hilfe für diese Menschen gehe oder nur um das Geld, das sie von der Regierung für Flüchtlingshilfeprogramme erhielten, sagte Vance bei dieser Gelegenheit. Die Bischofskonferenz kooperiert seit vielen Jahrzehnten in einem Resettlement-Programm zur dauerhaften Neuansiedlung von besonders schutzbedürftigen Flüchtlingen aus anderen Ländern in den USA mit der Regierung.
Bundesmittel reichen für die Programme nicht aus
Als direkte Reaktion auf die Anspielungen Vances , dass die Bundesmittel nicht ausreichten, um die Gesamtkosten für die Arbeit der Kirche bei der Neuansiedlung von Flüchtlingen zu decken. Die Bischofskonferenz wies auch darauf hin, dass jeder Flüchtling von der Regierung überprüft und für die Einreise in die Vereinigten Staaten zugelassen werde.
Die katholische Kirche habe in Treue zur Lehre Jesu Christi bereits ?eine lange Geschichte im Dienste der Flüchtlinge“, hoben die Bischöfe in ihrer Erklärung vom Sonntag mit Blick auf die seit 1980 bestehende Zusammenarbeit mit dem Staat hervor. Jede Person, die über das entsprechende Programm umgesiedelt werde, ?wird von der Bundesregierung außerhalb der Vereinigten Staaten überprüft und für das Programm zugelassen", so das Statement wörtlich.
Auch wenn die Regierung Mittel für die Neuansiedlung der Einwanderer bereitstelle, reichten diese nicht aus, ?um die gesamten Kosten für diese Programme zu decken“, betonten die Bischöfe. ?Nichtsdestotrotz“ bleibe dies also ?ein Werk der Barmherzigkeit und ein Dienst der Kirche“, schließt das Statement.
Dienst an den Flüchtlingen
Auf ihrer Website beschreibt die Bischofskonferenz ihre Migrations- und Flüchtlingsdienste als ?die größte Agentur für die Neuansiedlung von Flüchtlingen in der Welt“. In den vergangenen fünf Jahrzehnten hat die Konferenz Millionen von Flüchtlingen und Asylbewerbern bei der Umsiedlung in die USA geholfen und ihnen mit Hilfe von Bundesmitteln Wohnungen und Arbeitsplätze in amerikanischen Gemeinden vermittelt, heißt es dort weiter.
In den vergangenen Jahren ist die Aufwendung von Bundesmitteln für die Umsiedlung von Einwanderern stark gestiegen. Als eine der ersten Amtshandlungen als US-Präsident hatte Trump das so genannte ?U.S. Refugee Admissions Program“ (USRAP) ausgesetzt.
Razzien auch in Krankenhäusern und Schulen
In weiteren Anordnungen zum Thema Migration verhängte Trump unter anderem an der Südgrenze einen nationalen Notstand und kündigte Razzien gegen irreguläre Migration an. Teil der Maßnahmen ist, dass illegal eingewanderte Menschen ab sofort auch in Kirchen, Schulen und Krankenhäusern festgenommen werden können. Insbesondere diese Maßnahmen, die ?die ganz besonders die verletzlichsten Menschen unter uns treffen“, kritisierte die US-Bischofskonferenz mit der Unterschrift ihres Vorsitzenden, Erzbischof Timothy Broglio.
Der Vizepräsident, der vor sechs Jahren zum Katholizismus konvertierte, erklärte in der Fernsehsendung vom Sonntag weiter, er sei ?untröstlich“ wegen der bischöflichen Verurteilung von Trumps neuen Immigrationsverordnungen. Den Bischöfen warf er in diesem Zusammenhang Blauäugigkeit vor.
Einwanderer fürchten Besuch von Einrichtungen
Wie das Migrationskomitee der Bischöfe angesichts der Maßnahmen bereits in einer eigenen Erklärung hervorgehoben hatte, zögen sich Einwanderer wegen der Aufhebung der Richtlinien für geschützte Einrichtungen wie Schulen, Kirchen, sozialen Diensten und Gesundheitseinrichtungen bereits jetzt aus dem täglichen Leben zurück. Vollziehungsmaßnahmen an Orten, an denen Menschen lebenswichtige Dienstleistungen erhielten, könnten nicht mit einem Notstand gerechtfertigt werden, so die . Man anerkenne die ?Notwendigkeit einer gerechten Durchsetzung der Einwanderungsbestimmungen“. Es sei jedoch Verpflichtung der Regierung, diese ?gezielt, verhältnismäßig und human“ durchzuführen.
(ncr/cbs/kap - cs)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, k?nnen Sie hier unseren Newsletter bestellen.