Nepal: Kritische Situation nach ?berschwemmungen
?Wir hatten drei Tage lang schwere Regenfälle und Überschwemmungen durch viele kleine Flüsse und Bäche, die über die Ufer getreten sind. Sie gehören zu den stärksten, die Nepal in den letzten Jahrzehnten erlebt hat“, so Silas Bogati, Apostolischer Pro-Vikar von Nepal, gegenüber der Agentur Fides. ?Tausende von Menschen haben ihre Häuser und alles, was sie besaßen, verloren, und viele wissen nicht, wo sie schlafen sollen. Die Lage in Kathmandu und vielen anderen Gebieten des Landes ist kritisch“, stellt er fest.
Heftige Regenfälle hatten zwischen Freitag und Samstag das Land rund um seine Hauptstadt Kathmandu heimgesucht, viele Flüsse traten über die Ufer, Häuser und Felder wurden durch die Wassermassen zerstört. Der Pro-Vikar befindet sich in dem kleinen Dorf Godavari, das nur wenige Kilometer von der Hauptstadt Kathmandu entfernt liegt und in dem sich ein katholisches Pastoralzentrum befindet. ?Einige katholische Familien, die hier in der Nähe des Flusses leben, sind ebenfalls von Armut und Not betroffen. Sie haben nichts. Aber es gibt bereits eine Solidaritätsaktion, um ihnen zu helfen“, erklärt er.
Tausende Menschen betroffen
Tausende von Familien sind durch die Überschwemmungen betroffen. Ersten Schätzungen der Regierungsbehörden zufolge kamen etwa 217 Menschen, darunter 35 Kinder, ums Leben, über 130 wurden verletzt und mindestens 26 werden noch vermisst. Hunderte von Häusern wurden beschädigt, tausende Menschen mussten ihre Wohnungen verlassen. Erdrutsche, Schlamm und Trümmer haben wichtige Straßen in der Hauptstadt und anderen Bezirken blockiert und so die Hilfsmaßnahmen und den Zugang zu wichtigen Dienstleistungen behindert.
Darüber hinaus wurden 13 große Krankenhäuser beschädigt, und die Wasserversorgung ist in vielen Gebieten unterbrochen, was lebensbedrohliche, teilweise lebensgefährliche Folgen für Gesundheit und Ernährung hat. Besondere Sorgen bestehen in diesem Zusammenhang wegen Epidemien, die durch Wasser übertragen werden, wie Cholera; doch auch andere Epidemien wie Dengue-Fieber werden befürchtet. ?Durch die Beschädigung von 54 Schulen haben mehr als 10.000 Jungen und Mädchen keinen Zugang zu sicheren Lernräumen“, berichtete UNICEF.
Große Solidarität
?Die Schulen sind geschlossen und die Straßen unpassierbar, überall liegt Schlamm, hier in Godavari wie in der Hauptstadt. Caritas Nepal prüft derzeit die Lage und wird sich um eine rasche Reaktion bemühen, um den Vertriebenen zu helfen, die weder Nahrung und Kleidung noch einen Platz zum Übernachten haben. Einige Freiwillige aus unseren Pfarreien haben sich bereits an die Arbeit gemacht und helfen, die noch bewohnbaren Häuser vom Schlamm zu befreien“, so Silas Bogati weiter. ?In dieser Situation des Leids und der Unsicherheit versuchen wir, unseren Teil beizutragen, indem wir allen Bedürftigen Hilfe bringen und Solidarität zeigen. Wir werden Hilfe aus dem Ausland brauchen“, schließt er.
Nepal ist ein Land mit etwa 30 Millionen Einwohnern, von denen die Mehrzahl hinduistisch ist (80 Prozent), während Christen verschiedener Konfessionen etwa ein Prozent ausmachen, darunter etwa 8.000 Katholiken.
(fides - cs)
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