Kenia: Bisch?fe unterstützen Proteste gegen Haushaltsgesetz
In der Sonntagsmesse vom 30. Juni haben sich die kenianischen Bischöfe an die Gläubigen gewandt: ?Es handelt sich um eine ausdrückliche Anerkennung der katholischen Kirchenführer hinsichtlich der positiven Bestrebungen der neuen Generation junger Menschen, die einen Wandel der Gesellschaft anstreben.“ Die Bischöfe haben sich in ihrer Botschaft direkt an die sogenannte Generation Z gewandt, welche die Treiber der Proteste gegen das Haushaltsgesetz des kenianischen Präsidenten Ruto darstellen.
?Als Kirche sind wir hier, um zuzuhören“
Die Bischöfe zeigten tiefes Mitgefühl für die jungen Menschen, die sie als ?verzweifelt, enttäuscht und oft von der Gesellschaft und manchmal auch von der Kirche im Stich gelassen“ beschrieben. In Bezug auf die Zusammenstöße zwischen Demonstranten und Polizei, bei denen mindestens 30 junge Menschen ihr Leben verloren und viele weitere verletzt wurden, äußerten die Bischöfe großes Bedauern und boten Trost und Gebete für die Betroffenen an.
Die Bischofskonferenz verurteilte die ?brutale und unmenschliche Gewalt der Polizei“ als völlig ungerechtfertigt und tief bedauerlich. Sie betonten, dass die Sorgen der Generation Z, wie Arbeitslosigkeit, mangelnde Bildungshilfen und gebrochene Versprechen, vollkommen gerechtfertigt seien. Die Bischöfe teilten den Schmerz der jungen Menschen über eine scheinbar hoffnungslose Zukunft.
Eine Quelle der Nachrichtenagentur Fides äußerte, daß das Schreiben der kenianischen Bischöfe eine Ausdruck des Mutes und Trosts für das ganze Volk darstelle: ?Dieses Dokument erkennt die positiven Aspekte dieser Volksbewegung an, unabhängig von ethnischen, politischen oder religiösen Zugehörigkeiten.“ Die Bischöfe lobten die Einheit der Demonstranten, die über Stammes- und Klassengrenzen hinweg eine wahre Fürsorge und Liebe zeige.
In ihrem Schreiben betonten die Bischöfe weiter: ?Als Kirche sind wir hier, um zuzuhören und euch zu begleiten. Unsere Türen stehen offen, um Orientierung und Unterstützung zu bieten. Wir wünschen uns, dass jeder von euch das Beste wird, was unser Gott für euch vorgesehen hat. Eure Hoffnungen sind unsere Hoffnungen.“ Die Entschlossenheit des bischöflichen Manifestes zeige auch die Einheit, welche sich im kenianischen Volk gegen die Regierung gebildet habe und zeige auch die Rolle der Kirche als Sprachrohr der Bevölkerung trotz der gewalttätigen Proteste.
Nur einen Tag nach dem Rückzug des umstrittenen Finanzgesetzes traf Präsident William Ruto am 28. Juni eine Delegation der kenianischen Bischofskonferenz und lobte dabei das Engagement der katholischen Kirche, an den übergreifenden Bemühungen zur Lösung der Probleme des Landes mitzuwirken.
(fides – rp)
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