Sudan: Lage erfordert sofortiges Eingreifen
Der Krieg hat einen massiven Strom von Binnenvertriebenen und Flüchtlingen verursacht. Unter Berufung auf örtliche Quellen meldet Fides, dass jüngst rund 5.000 Familien in Jebel Marra in Zentral-Darfur Zuflucht fanden, wo sie keinen Zugang zu Nahrung, Medizin und Wasser haben.
Laut dem Koordinationskomitee der Vertriebenenlager in Darfur gebe es tägliche Menschenrechtsverletzungen. Fides schreibt von der vorsätzlichen Blockade essentieller Güter als Waffe gegen die Zivilbevölkerung. Ein Waffenstillstand sei unerlässlich, um den ethischen und humanitären Bedürfnissen Vorrang zu geben.
Die Vereinten Nationen und andere internationale humanitäre Organisationen werden dringend aufgefordert, einzuschreiten, um das zunehmende Leid und den Hunger zu lindern.
Krise des Gesundheits- und Schulsystems
Das sudanesische Gesundheitssystem steht Fides zufolge insgesamt vor dem Zusammenbruch, wobei 70 Prozent der Krankenhäuser in den Konfliktgebieten zerstört sind. Eine Epidemie der sogenannten viszeralen Leishmaniose, eine von Parasiten übertragene Krankheit, die für Ende Mai geplante Eröffnung des Schuljahres verzögert. Über 350.000 Lehrer, Administratoren und Bildungsarbeiter leben unter katastrophalen Bedingungen ohne Gehalt.
Seit Beginn des Konflikts im April 2023 erlebt das Land eine der größten humanitären Krisen: Über 6,5 Millionen Menschen sind vertrieben, etwa zwei Drittel der Bevölkerung haben keinen Zugang zu Gesundheitsversorgung. Port Sudan gleicht einem riesigen Flüchtlingslager: In den letzten Monaten hat der Osten des Landes etwa 500.000 Vertriebene aufgenommen, von denen mindestens 270.000 in der Stadt geblieben sind, die in diesen Kriegsmonaten zur de-facto-Hauptstadt geworden ist.
(fides – gs)
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