Panama: Kirche besorgt über medizinische Versorgung von Migranten
Nachdem die Regierung des mittelamerikanischen Landes überraschend beschlossen hat, die Arbeit von ?Ärzte ohne Grenzen“ (frz. Médécins Sans Frontières, MSF) auf ihrem Gebiet einzuschränken, sind kirchliche Gruppen in Panama zunehmend besorgt über die Gesundheitsversorgung und Sicherheit von Migranten, die das Land auf dem Weg in die USA durchqueren.
?Wir verstehen, dass Panamas Regierung das Recht hat, ihre Einwanderungspolitik zu wählen, aber als Christen sind wir verpflichtet, den Schwächsten beizustehen, sie willkommen zu heißen, sie zu schützen und dabei zu helfen, die Würde derjenigen zu bewahren, die historisch an den Rand gedrängt wurden“, schreibt CLAMOR, eine Vereinigung lateinamerikanischer kirchlicher Gruppen, in einer Erklärung.
Etwa 5.000 Menschen im Monat medizinisch versorgt
MSF behandelte bislang monatlich etwa 5.000 Menschen in ihren Gesundheitsstationen im Dschungel. CLAMOR fordert in ihrer Erklärung die Regierung Panamas auf, ihre Entscheidung zu überdenken und nach Wegen zu suchen, wie Migranten nach der zermürbenden Überquerung des Darién-Gap besser versorgt werden können.
Sexuelle Übergriffe auf Migranten nehmen zu
Die Regierung hatte MSF Anfang März untersagt, ihre Arbeit in zwei Migrantenlagern am nördlichen Rand des Darién-Dschungels fortzusetzen. Die Entscheidung der Regierung kam nach einer Pressemitteilung von MSF, in der sie berichtete, dass sexuelle Übergriffe auf Migranten ?exponentiell“ zunähmen und ihre Teams vor Ort ?empört über das Ausmaß der Straffreiheit“ seien. MSF behandelte in den letzten Monaten nach eigenen Berichten mehr als 230 Migranten, die Opfer sexueller Übergriffe waren. Panamas Regierung wies die Kritik zurück und warf MSF vor, ?unverantwortliche“ Behauptungen aufzustellen.
Regierung hat keinen Ersatzplan
?Wir wissen von vielen Migranten, mit denen wir gesprochen haben, dass es jetzt an Behandlung und Medikamenten mangelt“, sagte Rafael Lara, ein Vertreter von CLAMOR, in einem Interview mit der Nachrichtenagentur OSV News. ?Wenn man einen Dienst wegnimmt, der vorhanden ist, sollte man einen Ersatzplan haben", so Lara, der auch Mitglied des weltlichen Zweigs des Franziskanerordens ist.
In dem dichten Dschungelgebiet ohne Straßennetz haben sich Drogendealer und Guerillas eingenistet. Für die Migranten ist die Durchquerung des Darién-Gap lebensgefährlich, viele werden von den kriminellen Banden ausgeraubt, vergewaltigt oder ermordet.
(ucanews - vn)
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