Südosteuropa: Migration gibt Impulse für die ?kumene
?Das Jahr 2015 markierte einen Wendepunkt auf dem Balkan mit der beispiellosen Ankunft von über einer Million Asylbewerbern in Europa, der höchsten Zahl seit dem Zweiten Weltkrieg. Katholiken, Orthodoxe und Protestanten erwiesen sich als überraschende Verbündete und beteiligten sich aktiv an den humanitären Bemühungen“, schreibt Pater Stanko Perica in seinem Bericht für den Informationsdienst PRO ORIENTE. Perica betont die Widerstandsfähigkeit christlicher Gemeinschaften gegenüber populistischen und migrationsfeindlichen Reaktionen auf dem Balkan sowie die Fähigkeit der Begegnungen mit Migranten, eine empathischere Auseinandersetzung mit der Vielfalt menschlicher Erfahrungen zu fördern.
Gemeinsame Projekte christlicher Organisationen
Über die unmittelbare Hilfe hinaus hätten sich in den vergangenen Jahren gemeinsame Projekte gebildet, so der kroatische Jesuit und Leiter des jesuitischen Flüchtlingsdienstes JRS: ?In Biha?, der Stadt, die sich zu einem Brennpunkt für Migranten in Bosnien entwickelt hat, haben wir eine Zusammenarbeit mit dem örtlichen orthodoxen Pfarrer gestartet, indem wir orthodoxe Gläubige zu Einsätzen einluden, bei denen humanitäre Hilfe an Migranten verteilt wurde, die sich in den Wäldern versteckten. In Serbien beteiligten sich orthodoxe Freiwillige an der Betreuung von unbegleiteten Minderjährigen in unserem Integrationshaus in Belgrad. In Kroatien haben wir als Reaktion auf den Ausbruch der ukrainischen Flüchtlingskrise einen speziell auf Ukrainer zugeschnittenen Kroatisch-Sprachkurs initiiert, der in den Räumlichkeiten der serbisch-orthodoxen Kirche in Zagreb durchgeführt wurde“.
Welt geht ?über homogene Gemeinschaften hinaus“
Die Unterstützung von Migranten und Flüchtlingen werde tatkräftig fortgesetzt, trotz der Herausforderungen durch populistische Ideologien. Damit zeigten die christlichen Organisationen die anhaltende Relevanz des Christentums ?angesichts der zeitgenössischen politischen Narrative“, so Perica. Darüber hinaus werde die christliche Verpflichtung zum Schutz der Menschenwürde und zur Solidarität mit den von der Gesellschaft Ausgegrenzten wachgehalten. Die Migranten machten deutlich, ?dass die Welt über homogene Gemeinschaften hinausgeht, und fördern so eine breitere Perspektive“, schreibt Perica.
(pro oriente – vn)
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