Myanmar: Christen leiden unter Konflikt
Die vor allem von Christen bewohnte, abgelegene Gebirgsregion Chin erleide gezielte Angriffe auf religiöse Stätten, wie ein Bericht des britischen ?Centre for Information Resilience“ von dieser Woche feststellt. In Chin befinden sich sieben von insgesamt 37 Gemeinden, über die das Kriegsrecht verhängt wurde und die damit von Luftschlägen der Militärjunta betroffen sind.
Die Junta hatte im Februar 2021 gegen die legitime Regierung von Aung San Suu Kyi geputscht und geht brutal gegen Aufständische vor, allen voran religiöse Minderheiten. Die bekannteste davon sind die muslimischen Rohingya, von denen mehr als 740.000 in das benachbarte Bangladesch flohen, seitdem die Konflikte bereits im Jahr 2017 ausbrachen. Aber auch der Bundestaat Chin mit über 400.000 christlichen Bewohnern gilt als Zentrum des Widerstandes.
Die Folgen der Kämpfe sind fatal. Mehr als 65.000 Menschen gelten als Binnenflüchtlinge, fast 60.000 haben sich ins benachbarte Indien gerettet, so die Vereinten Nationen. Im Konflikt vermischen sich ethnische und religiöse Trennlinien. Christen machen nur etwa sechs Prozent der 54 Millionen Einwohner Myanmars aus. Staatsreligion ist der Buddhismus, dem knapp 89 Prozent der Einwohner anhängen.
Bewusste Zerstörung
?Die Zerstörung christlicher Kirchen geschieht bewusst, um eine religiöse und kulturelle Gemeinschaft zu traumatisieren. Das sind keine Kollateralschäden,“ so Salai Za Uk Ling von der Menschenrechtsorganisation des Bundesstaates. Seit Februar 2021 sind über mindestens 100 religiöse Stätten zerstört worden, die Hälfte davon christlich. Die Militärführung geht vor allem mit umfassenden Luftschlägen gegen die verschiedenen Rebellengruppen vor.
(uca - ww)
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