Katholiken in Sri Lanka: Arm an Ressourcen, reich im Glauben
Sri Lanka durchlebe derzeit eine seiner schlimmsten politischen und wirtschaftlichen Krisen, aus der die Nation nur schwer wieder herauskomme, so der Bischof. Es handele sich um eine Krise, die im letzten Jahr schwerwiegende sozioökonomische Auswirkungen auf die Bevölkerung gehabt habe und die Zahl der Armen und Mittellosen deutlich erhöht habe, betont er: ?Wir sind arm an Ressourcen, an materiellen Mitteln, Familien kommen kaum aus, viele essen nur einmal am Tag. Aber ich sehe Menschen, die reich im Glauben sind, die zum Herrn beten, die nicht verzweifeln, die in die Kirche kommen und Unterstützung finden.“ Die Katholiken Sri Lankas seien eine Gemeinschaft, die das Wenige, das sie hätten, in gegenseitiger Hilfe teilen würden, fügt der Bischof an.
?Ich muss sagen, dass ich durch die Gnade Gottes eine immer leidenschaftliche Glaubensgemeinschaft sehe, die Präsenz in den Liturgien und im Leben der Kirche ist immer sehr breit und herzlich; in einigen Gemeinschaften sind über 80 Prozent der der Getauften regelmäßig an der sonntäglichen Eucharistie und den Sakramenten, in anderen Gegenden sinkt der Prozentsatz etwas, aber wie wir dem Papst auch bei unserem jüngsten Ad-Limina-Besuch mitgeteilt haben, liegt der nationale Durchschnitt bei 50-60 Prozent. Das heilige Volk Gottes glaubt an die Liebe Jesu, des Guten Hirten, und vertraut auf ihn.“
Gemeinschaft und Austausch
In einer tugendhaften Dynamik der Gemeinschaft und des Austauschs zwischen Priestern und Laien ?müssen wir mit Freude sagen, dass Priester, Pfarrer und Ordensleute dem Volk nahe stehen.“ Er glaube, das sei auch einer der Gründe, warum die Gläubigen in Sri Lanka sich als aktive Mitglieder des Leibes der Kirche fühlen würden. Sie sähen die Priester, ?die sich mit Leib und Seele hingeben, die ihr Herz mit Verstand und Kraft im Dienst der ihnen anvertrauten Gemeinschaften einsetzen“.
In einem Land, in dem von 22 Millionen Einwohnern, von denen die Mehrheit Buddhisten sind, nur etwa sieben Prozent der Bevölkerung Katholiken ausmachen, mangele es nicht an Problemen, auch auf kultureller und spiritueller Ebene. ?Wir sind nicht von dem Phänomen des Säkularismus verschont, der in der Gesellschaft, unter Jugendlichen und Erwachsenen, immer mehr an Bedeutung gewinnt. Wir bemerken die Tendenz, uns von Gott zu distanzieren und die transzendente Dimension zu überschatten, aufgrund der Machtfrage, die Materialismus und Konsumismus hervorrufen.“
Das geschehe in Gemeinschaften aller Glaubensrichtungen und die Katholiken spürten dies auch in ihren zwölf katholischen Diözesen, stellt der Bischof fest. Aus diesem Grund habe die Kirche in Sri Lanka die Bildung kleiner christlicher Gemeinschaften, der ?kirchlichen Basisgemeinschaften“, gefördert, weil ?in der kleinen Gruppe der spirituelle und materielle Austausch besser erlebt werden kann“.
Kleine Gemeinschaften mit starkem Zusammenhalt
Darüber hinaus seien diese Gemeinschaften nützlich, um diejenigen zusammenzubringen, die sich vom Glauben distanziert hätten, oder um diejenigen einzubeziehen, die Christus nicht kennen. ?Der Schwerpunkt liegt auf der gemeinsamen Verantwortung aller Mitglieder der Gemeinschaft – nicht nur eines Priesters oder einer Ordensperson – und insbesondere in den größten Pfarreien mit über 5.000 katholischen Familien funktioniert dieses Modell der flächendeckenden Organisation dank des pastoralen Engagements und missionarischer Dienst der Laien und Katecheten“, so der Bischof.
Im ganzen Land gebe es 25.000 Katecheten, sie seien eine entscheidende Hilfe, ihr Beitrag sei ein Reichtum, die Kirche in Sri Lanka habe das verstanden und organisiere weiterhin Schulungsseminare für sie, wobei sie insbesondere junge Menschen in diesen Dienst einbezogen würden, ?was die Gemeinschaft zum Ausdruck bringt -Verantwortung in der kirchlichen Gemeinschaft“.
(fides – mg)
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