Russischer Bischof: ?Gebet war immer das kraftvollste Mittel“
Gudrun Sailer – München
Bischof Werth blickt mit großer Sorge auf den Krieg gegen die Ukraine und dessen Auswirkungen, die auch der kleinen katholischen Gemeinde in Russland zu schaffen machen. ?In der jüngsten Zeit sind wir natürlich sehr besorgt, wie das weitergehen wird. Und wir beten halt“, so der Bischof von Novosibirsk. Die Kirche habe immer gute und böse Zeiten gehabt. ?Besonders die schweren Zeiten, glaube ich, sind eine Prüfung für die Echtheit der Kirche. Und so sind wir heute wahrscheinlich verpflichtet zum eifrigsten Gebet, mehr als je zuvor. Und ja, das machen wir auch.“
Die russische katholische Bischofskonferenz hat seit Beginn des Krieges gegen die Ukraine mehrfach zum Gebet um Frieden aufgerufen. Im Gespräch mit uns verweist der Bischof von Novosibirsk auf die historischen Folgen von beharrlichem Gebet im Osten Europas während des Kalten Krieges.
?Das Gebet war immer und ist immer das beste, das kraftvollste Mittel. In Litauen gab es in den 80er Jahren einen Wallfahrtsort, an den die Leute jedes Jahr Anfang September gepilgert sind und den Rosenkranz gebetet haben. Die Behörden haben immer wieder versucht, es zu verhindern. Auch in Polen hat alles angefangen mit dem Rosenkranz. Was ich damit sagen will: Sogar die Atheisten wissen, dass das Gebet wirklich etwas bewirkt. Und wenn es um Frieden geht, ist es noch wichtiger, denn man kann ja gar nicht gegen den Frieden sein. Auch bei uns im Land wird gesprochen mit dem Frieden und über den Frieden. Obschon, dabei wird etwas anderes gemeint. Aber mit dem Gebet kann man wirklich sehr vieles bewirken - und am meisten bewirken.“
Papst Franziskus wirbt für ?Kühnheit des Friedens“
Papst Franziskus hatte vor wenigen Tagen zu mehr Anstrengungen für Frieden in der Welt und in der Ukraine aufgerufen. In einer Botschaft an das Sant’Egidio-Gebetstreffen ?Den Frieden wagen“ in Berlin beanstandete er, nach Ende des Kalten Krieges seien ?neue Mauern“ errichtet statt der Weltfrieden gefestigt worden. Krieg sei ?Mutter aller Armut“, ?Wahnsinn“ und ?sinnlos“, so Franziskus in der Botschaft. Ausgehend vom Motto des Friedens-Gebetstreffens warb der Papst für eine ?Kühnheit des Friedens“. Man müsse ?den Mut haben, trotz der Hindernisse und objektiven Schwierigkeiten zu wissen, wie man umkehrt.“
(vatican news – gs)
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