Mexiko: Die Kirche startet einen nationalen Friedensdialog
Um der Gesetzlosigkeit etwas entgegenzusetzen und, um lokale Friedensinitiativen zu würdigen, soll in der Universität Puebla ein Dialogtreffen abgehalten werden. An dieser sollen Spitzenvertreter der Bischofskonferenz, der Konferenz der Ordensoberen, der Jesuiten sowie Würdenträgern anderer Religionen teilnehmen. Sie werden von Vertretern von Opferverbänden, Migranten und indigenen Gruppen begleitet. Gemeinsam möchten man Wege suchen und finden, um einen langfristigen Frieden zu sichern. Enttäuscht sei man darüber, dass kein Vertreter des Staates bzw. der Regierung an dem Treffen teilnehmen möchte.
Im Vorfeld des Dialogtreffens hat das katholische Thinktank ?Centro Católico Multimedial“ dargelegt, welche nationalen Probleme sie sehen: In den meisten Regionen des Landes gibt es nicht den rückläufigen Trend bei Morden, von dem die Regierung immer wieder spricht. Kriminelle Gruppen haben vielerorts die Funktionen des Staates übernommen und viele Menschen in die Flucht getrieben, ohne dass sie mit Strafen oder staatlicher Verfolgung rechnen müssten. ?Mexiko verblutet“, sagte Bischof Ramon Castro, Generalsekretär der Mexikanischen Bischofskonferenz.
Hintergrund
Derzeit gibt es in Mexiko durchschnittlich 95 Morde pro Tag - das entspricht einem Mord alle 15 Minuten, wie die Nachrichtenplattform infobae.com zuletzt berichtete. Es ist absehbar, dass die Zahl der Morde innerhalb der bis 2024 laufenden Amtszeit von Präsident Andres Manuel Lopez Obrador die 200.000 überschreiten wird, was fast einer Verdoppelung gegenüber seinen beiden Amtsvorgängern Felipe Calderon und Enrique Pena Nieto entspricht.
(kap - jo)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, k?nnen Sie hier unseren Newsletter bestellen.