Sudan-Konflikt: Weihbischof schl?gt Alarm
?Jeder versucht, Khartum zu verlassen, weil niemand weiß, ob er dortbleiben kann. Auch ich musste weg, bin mit dem Auto über die Grenze gefahren. Im Sudan und in den Nachbarländern besteht ein enormer Hilfsbedarf bei der Aufnahme von Menschen, die vor dem Konflikt fliehen.“ So beschreibt der Weihbischof gegenüber Caritas Internationalis die Lage in dem afrikanischen Land.
Die meisten Menschen hätten sich auf den Weg in den Südsudan gemacht, weil dies näher und billiger sei, so Adwok. Manche seien aber auch in den Tschad, nach Zentralafrika oder nach Norden, an die Grenze zu Ägypten, gegangen.
Die Hilfe der Caritas
In den Nachbarländern hat die Caritas aus dem Sudan fliehenden Menschen geholfen, Nahrungsmittel verteilt, psychosoziale Hilfe geleistet und die von humanitären Organisationen organisierten Transportdienste unterstützt. Berichten zufolge sind viele der Menschen, die in den Südsudan fliehen, Rückkehrer, die ihre Heimat auf der Suche nach Frieden vor den anhaltenden Konflikten und politischen Unruhen verlassen hatten.
Humanitäre Hilfen dringend nötig
Bischof Adwok ruft zur Unterstützung der Menschen auf, die aus Khartum und anderen Teilen des Landes fliehen. Die sich verschärfende Krise führt zu Massenvertreibungen infolge der intensiven Kriegshandlungen und des Scheiterns des von internationalen Akteuren geforderten Waffenstillstands. Die Bereitstellungen von Hilfsgütern wurden stark behindert und die humanitären Organisationen haben Schwierigkeiten dabei, die Menschen zu erreichen, die am dringendsten Nahrungsmittel, medizinische oder logistische Hilfe benötigen.
?Als Caritas Sudan verfügen wir nicht über die nötigen Kapazitäten,“ beklagt Weihbischof Adwok. ?Wir hatten ja vor dieser Krise gerade erst damit begonnen, die lokale Caritas, die 10 Jahre lang geschlossen war, wieder zu aktivieren. Wir brauchen Unterstützung und Fachwissen, um den Menschen in Not helfen zu können."
Hintergrund
Laut Angaben des UN-Flüchtlingskommissariats (UNHCR) ist die humanitäre Lage im Sudan katastrophal. Nicht nur der Mangel an Nahrungsmitteln, Wasser und Treibstoff setzt der Bevölkerung zu, auch die steigenden Kosten für lebenswichtige Güter bringen die Menschen an ihre Grenzen. Mit der bevorstehenden Regenzeit wächst zudem die Sorge um jene, die aus dem Land fliehen. Schon vor dem Konflikt waren rund 16 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfen angewiesen. Erschwerend kommt nun noch hinzu, dass die Nachbarländer, die ohnehin schon eine große Zahl von Flüchtlingen und Binnenvertriebenen aufgenommen haben, nicht in der Lage sind, die Neuankömmlinge aus dem Sudan angemessen zu versorgen.
(sir-skr)
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