Sudan: ?Der H?lfte aller Kinder droht Hunger“
Schon vor dem Ausbruch der Kämpfe vor zwei Monaten seien 7,6 Millionen Kinder von Nahrungsmittelknappheit betroffen gewesen, so die Organisation. Durch die Kämpfe würden nun 1,7 Millionen weitere Kinder in den Hunger getrieben. ?Dieser Anstieg um 22 % in nur zwei Monaten wird zu weiterem Leid und zum Tod weiterer Kinder führen, wenn die Hilfe nicht in gleichem Maße aufgestockt wird, um der Notlage zu begegnen.“
Tausende von Bauern vertrieben
Im Mai beginnt im Sudan die Pflanzsaison, in der die Bauern normalerweise Kleinkredite aufnehmen, Saatgut kaufen und Pflanzen für die Ernten im Oktober und November anbauen. Diese Feldfrüchte bilden die Grundlage für alle Familienmahlzeiten während des Winters, wenn die Ernten knapp sind. ?Der Konflikt hat jedoch Tausende von Bauern von ihrem Land vertrieben, und der Zusammenbruch des Bankensystems hat die Verfügbarkeit von Krediten drastisch reduziert“, so ?Save the Children“. Viele Betriebe, die normalerweise Düngemittel und Pestizide verkaufen, hätten ihre Tore geschlossen, und der Mangel an Treibstoff mache es den Bauern unmöglich, Traktoren und Pflüge zu benutzen.
?Die Preise für den lokalen Lebensmittelkorb, die im März 2023 bereits um 28 % über dem Normalwert lagen, werden in den nächsten drei bis sechs Monaten voraussichtlich um weitere 25 % steigen, wenn der Konflikt anhält“, warnt der Verband. Auch die Preise für Grundnahrungsmittel dürften im nächsten Jahr im Vergleich zum Fünfjahresdurchschnitt um 200 % bis 700 % steigen.
Große Ernährungsunsicherheit
?Es besteht kein Zweifel daran, dass sich das Anbaupotenzial und damit die Nahrungsmittelversorgung im Sudan insgesamt drastisch verringern wird - in einem Land, in dem bereits 12 Millionen Menschen in großer Ernährungsunsicherheit leben und mehr als eine halbe Million Kinder von akuter Unterernährung betroffen sind.“ Die Landwirte vor Ort sind, wie ?Save the Children“ hervorhebt, für die Nahrungskette des Landes von entscheidender Bedeutung und liefern den Großteil der im Sudan konsumierten Nahrungsmittel. Es werd jedoch immer wahrscheinlicher, dass die Landwirte in diesem Jahr ihre Ernte nicht einfahren könnten.
?Die meisten Familien im Sudan ernähren sich von lokal produzierten Lebensmitteln. Der Konflikt dezimiert die Produktionssysteme, die diese Lebensmittel auf den Tisch bringen. Wir sehen brachliegendes Land, weil die Bauern mit ihren Familien in Sicherheit fliehen. Wenn wir nicht bald für Sicherheit und Frieden im Sudan sorgen, werden viele Kinder die Auswirkungen dieses Konflikts zu spüren bekommen.“
Angesichts von schätzungsweise 14 Millionen Menschen, die durch die Kämpfe vertrieben wurden, ruft ?Save the Children“ die internationale Gemeinschaft auf, Mittel und Ressourcen bereitzustellen, um eine groß angelegte humanitäre Hilfe vorzubereiten, die den dringenden Bedarf sowohl im Sudan als auch in den Nachbarländern deckt.
(pm – sk)
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