Papst in Ungarn: Wir hoffen, dass der Ukraine-Krieg beendet wird
Radio Vatikan: Bischof András Veres, wie ist die Stimmung bei Ihnen im Moment?
Bischof András Veres, Bischof von Györ und Vorsitzender der ungarischen Bischofskonferenz: Wir sehen den zweiten Besuch des Heiligen Vaters in Ungarn mit großer Freude. Als er in Ungarn war zum Internationalen Eucharistischen Kongress vor zwei Jahren, hatten wir die Möglichkeit, kurz mit ihm zu sprechen und ihm zu begegnen. Und jetzt sind wir sehr froh, dass er zum zweiten Mal nach Ungarn kommen wird. Wir hoffen, dass er so Ungarn persönlich noch besser kennenlernen kann und auch die Gläubigen, die sich mit großer Freude und mit großen Erwartungen auf diese Begegnung vorbereiten.
Radio Vatikan: Was bedeutet dieser zweite Besuch von Papst Franziskus in Ungarn für die Leute im Land?
Bischof András Veres: In diesen drei Tagen können wir mit einigen Leuten, die alle Diözesen repräsentieren, dem Papst erzählen und zeigen, wie die katholische Kirche in Ungarn lebt, dass wir eine lebendige Kirche haben in Ungarn. Und er kann uns als Bischöfen und Priestern Empfehlungen geben, wie wir die Gläubigen führen sollen. Den Laien kann er erzählen, was es bedeutet, heute Christen zu sein.
Radio Vatikan: Auf dem Programm steht auch eine Begegnung mit Migranten und Flüchtlingen. Welche Rolle spielt das Thema für Ungarn?
Bischof András Veres: Wir haben viele Leute aus der Ukraine im Moment, die entweder nach Westen fahren sollen oder die in Ungarn bleiben. Es sind viele Kinder und einige Familien bei uns, und wir versuchen ihnen zu helfen und auch die Möglichkeit zu geben, nicht nur zu wohnen, sondern auch zu arbeiten. Und ihre Kinder können unsere Schule besuchen. Für die Kinder, die nicht Ungarisch können, haben wir angefangen, ehemalige Lehrer und Lehrerinnen, die Russisch gelehrt haben, wieder an die Schule zu holen, so dass sie den Kindern helfen. Und ja, wir hoffen, dass dieser Krieg beendet wird und sie nach Hause zurückkehren können.
Johannes Paul II. und sein Ungarn-Besuch nach dem Ende des Kommunismus
Radio Vatikan: Vor Papst Franziskus war Johannes Paul II. in Ungarn. Wie erinnern Sie sich an diesen Besuch?
Bischof András Veres: Bei seinem ersten Besuch war ich ein junger Priester. Sein Besuch in Ungarn, wo er verschiedene Orte besucht hat, hatte nicht nur in Ungarn, sondern auch im Ausland besonderes Interesse. Für uns war es nach der politischen Wende ganz wichtig, dass uns der Papst selbst, der den Kommunismus gut gekannt hat, Hilfe leisten kann, wie wir unsere Kirche neu aufbauen können. Mit seiner Meinung und mit seinen praktischen Beispielen konnte er uns viel helfen.
Die Fragen stellte Stefanie Stahlhofen.
(vatican news)
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