Dirigent bei Papstmesse: Für den Papst musizieren ist unbeschreiblich
Stefanie Stahlhofen - Budapest
?Das freut mich natürlich ganz besonders und ich möchte auch meine lieben Kollegen schätzend erwähnen, die ich schon seit Jahrzehnten kenne - Ferenc Sapszon hat mich ganz kurzfristig eingeladen, vielleicht vor einem Monat - dass ich zwei Stücke in diesem gesamten Programm dirigiere. Wir sind sechs Chorleiter und Dirigenten, die das Programm bestreiten, und meine Aufgabe ist es, das Franz Liszt-Stück ,Tu es Petrus`und zum Schluss dann die ungarische Nationalhymne zu dirigieren."
Den Dirigentenstab schwingt der gebürtige Ungar auf dem Platz vor dem weltbekannten ungarischen Parlamentsgebäude für einen mehr als 300-köpfigen Chor, darunter sind auch gut 100 Sängerinnen und Sänger aus allen Diözesen und mit dabei ist auch das Orchester der Staatsoper Budapest.
?Die Musik spielt generell eine ganz wichtige Rolle in jedem Gottesdienst und überhaupt in der Kirche. Man sagt, eine Messe ohne Musik ist nur eine halbe Lösung", erklärt János Czifra, der seit Anfang der 1980er-Jahre in Salzburg lebt und arbeitet. Bis 2022 war der Ungar mehr als 35 Jahre lang Domkapellmeister in Salzburg - und in dieser Zeit auch schon für Papst Johannes Paul II. im Einsatz:
Hier im Audio: Dirigent János Czifra bei Papstmesse: Für den Papst musizieren ist unbeschreiblich (Audio-Beitrag von Radio Vatikan)
?Ich weiß, dass die Organisation ein enormer Aufwand ist. Ich habe das Glück gehabt, schon in Salzburg als Alleinverantwortlicher für die Musik zwei Papstbesuche durchzuführen. Das war beide Male mit Johannes Paul II.. Jetzt als Gastdirigent ist natürlich die Verantwortung nicht so groß, aber die Freude, dass ich in meiner Heimat bei einem Papstbesuch dirigieren darf, ist ganz, ganz besonders."
Der Wahlsalzburger erinnert sich noch gut daran, dass auch damals beim Besuch von Johannes Paul II. in Salzburg das Liszt-Stück ?Tu es Petrus gesungen" wurde:
?Dieses Stück in Anwesenheit vom Heiligen Vater singen und von sich geben können in einen Gottesdienst, das ist unbeschreiblich. Es geht nicht nur um die Person des Papstes, sondern es geht um Gotteslob und wie es das Motto des Papstbesuchs in Ungarn zum Ausdruck bringt: Christus ist unsere Zukunft. Das heißt, dass von diesem irdischen Gegebenheiten, sei es musikalisch oder sonstiges, was uns im Leben aus uns hinaushebt in eine andere Sphäre und eine andere Dimension, eine transzendentale Bedeutung hat. Und das hat uns besonders berührt, schon bei den Proben. "
Besonders freut sich János Czifra auch darüber, dass seine Familie bei der Papstmesse auf dem Kossuth-Platz dabei ist. So sind unter anderem seine Enkel dabei, zum Beispiel die neunjährige Clara:
?Ich freue mich sehr auf den Papstbesuch. Sonst habe ich noch keinen Papstbesucht erlebt und ich fühle mich auch sehr geehrt, weil mein Opa dirigiert. Und ich freue mich schon sehr, mal den Papst persönlich zu treffen und nicht auf Livestream zu sehen."
Musikalischer Gesamtleiter der Messe und des Vorprogramms in Budapest ist der bekannte ungarische Musiker Ferenc Sapszon. Neben Czifra dirigieren auch Borbála Sapszon, László Varga, Gergely Ménesi und Zoltán Szili. Zentral sind eine Messe von Zoltán Kodály und, unter anderen, Werke von César Franck, Franz Liszt und Sergej Rachmaninov. Neben Chorwerken werden auch ungarische Volkslieder und Taizé-Lieder gesungen werden.
(vatican news - sst)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, k?nnen Sie hier unseren Newsletter bestellen.