EU: Italiener leitet künftig EU-Bischofskommission COMECE
Über die COMECE (Commissio Episcopatum Communitatis Europensis) mit Sitz in Brüssel führen die katholischen Bischofskonferenzen der 27 Mitgliedstaaten den Dialog mit den EU-Institutionen. Die vergangenen fünf Jahre amtierte Crociata als Erster Vizepräsident der COMECE. Er kennt also die Strukturen und Funktionsweisen aus erster Hand.
Crociata wurde bei der aktuellen Frühjahrsvollversammlung der EU-Bischofskommission in Rom gewählt. Die Delegierten der Bischofskonferenzen der 27 EU-Staaten bestimmten zugleich den französischen Erzbischof Antoine Herouard sowie die Bischöfe Nuno Bras da Silva Martins aus Portugal, Rimantas Norvila aus Litauen und den Dänen Czeslaw Kozon von der Nordischen Bischofskonferenz zu Vizepräsidenten.
Crociata ist 70 Jahre alt und tritt die Nachfolge von Kardinal Jean-Claude Hollerich an. Bei seiner Wahl bedankte sich der italienische Bischof, der die Diözese Latina leitet, für das Vertrauen, das ihm die Mitglieder der Versammlung entgegengebracht haben. ?Dies ist ein entscheidender Moment für Europa und für die Kirche. Einheit und Solidarität sind in diesem Übergang notwendiger denn je“, sagte er mit Blick auf die ?gerechte und nachhaltige Bewältigung“ der Folgen der COVID-19-Pandemie, mit der Hoffnung, dass ?niemand zurückgelassen wird“. Schließlich äußerte er die Hoffnung, dass die Europäische Union ihre Berufung, eine Quelle der Entwicklung und ein Garant für den Frieden auf dem Kontinent und in der Welt zu sein, erneuern möge.
Treffen mit dem Papst
Am Donnerstag treffen die neugewählte COMECE-Spitze und die übrigen Delegierten mit Papst Franziskus zusammen. Themen der Begegnung werden Friedensförderung, der Migrations- und Asyl-Pakt der EU sowie die Europawahlen 2024 sein. Für die Österreichische Bischofskonferenz nimmt in Vertretung von ?Europabischof“ Ägidius Zsifkovics (Eisenstadt) der Bischof der Militärdiözese, Werner Freistetter, an der Versammlung in Rom teil.
Bischof und Islamkenner
Der neue COMECE-Vorsitzende Crociata wurde am 16. März 1953 in der Kleinstadt Castelvetrano an der Westspitze Siziliens geboren. Er studierte Theologie in Rom und empfing 1979 die Priesterweihe. Bevor er in den Pfarrdienst eintrat, wurde er 1984 mit einer Arbeit über den italienischen Gelehrten und Bischof Agostino Steuco (1496/97-1548) an der Päpstlichen Universität Gregoriana promoviert.
In seiner Heimatdiözese Mazara del Vallo und in Palermo unterrichtete Crociata Fundamentaltheologie und Religionswissenschaft; er gilt als Islamkenner. Seit 2003 war er als Generalvikar der Diözese Mazara del Vallo für operative Aspekte der Diözesanleitung verantwortlich. 2007 berief Benedikt XVI. ihn zum Bischof von Noto im Süden Siziliens. Dieses Amt gab er ein Jahr später auf, als der Papst ihn zum Generalsekretär der Italienischen Bischofskonferenz CEI ernannte.
2013 erhielt Crociata von Papst Franziskus die Leitung der Diözese Latina-Terracina-Sezze-Priverno südöstlich von Rom. In der Italienischen Bischofskonferenz führte Crociata seit 2015 die Bildungskommission.
(kap/vatican news – mg)
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