Dominikanische Republik: Ehrlichkeit und Gerechtigkeit
Die Bischöfe erinnern daran, dass es zu den großen Träumen der Gründerväter der Republik gehörte, ein Land aufzubauen, das auf Freiheit, Frieden und Gerechtigkeit beruhe. Um dieses Ziel zu erreichen, hätten sie sich ?mit Ehrlichkeit und persönlichen Opfern“ für eine freie und unabhängige Nation eingesetzt. Mit der Gründung der Republik im Jahr 1884 begann das Justizsystem Gestalt anzunehmen, denn ?die Gerechtigkeit ist eine der Säulen des Rechtsstaates“, halten die Bischöfe fest.
Die Kirche in der Dominikanischen Republik schlägt in ihrem dritten Nationalen Pastoralplan 2023 vor, ?die Werte des Reiches Gottes zu leben, insbesondere Ehrlichkeit und Gerechtigkeit. Diese beiden Werte sind in unserer heutigen Gesellschaft unabdingbar“. Als Hirten, so die Bischöfe weiter, ?sind wir besorgt über die Situation, die unser Land erlebt, und laden das ganze dominikanische Volk ein, über die Gerechtigkeit in der Dominikanischen Republik nachzudenken, die ein besseres Land sein wird, wenn wir uns alle verpflichten, die Gesetze mit Ehrlichkeit und Respekt zu erfüllen“.
Unter Hinweis auf ihre Botschaft aus dem Jahr 2015, in der sie auf einige noch ungelöste Probleme im Zusammenhang mit der Gerechtigkeit hinwiesen, betonen die Bischöfe, dass es in vielen Ländern Situationen der Gewalt, der Unsicherheit, der Intoleranz und des mangelnden Respekts für die Würde der Person gebe. ?Der Geiz hat zugenommen, der Wunsch, sich leicht und schnell zu bereichern, und die Gleichgültigkeit gegenüber dem Wert der Gerechtigkeit als Grundlage des Friedens, der sozialen Stabilität und der Entwicklung der Völker“, heißt es in dem Text der Bischofskonferenz.
Reform des Justizsystems
Nach einem Überblick über die Gerechtigkeit in der Bibel und im Lehramt der Kirche werden in der Botschaft der Bischöfe die Bemühungen um eine Reform des dominikanischen Justizsystems gewürdigt. ?Seit der Verfassungsreform von 1994 wurden in unserem Land wichtige Ergebnisse im Bereich der Rechtsanwendung erzielt“, heißt es in der Botschaft, aber es gebe noch ?große Herausforderungen, um ein Justizsystem zu schaffen, das den Bedürfnissen aller Bürger gerecht wird; die dominikanische Justiz muss weiter daran arbeiten, den Schutz von Zeugen und Opfern, die Gleichheit zwischen den Parteien, die Senkung der Prozesskosten ... die Beseitigung der Einflussnahme auf die Justizverwaltung und die Dezentralisierung zu gewährleisten“. Außerdem sei es notwendig, über ausreichendes und angemessenes Personal zu verfügen, um die Verfahren zu beschleunigen und die Unabhängigkeit der Staatsanwaltschaft zu stärken. Zu den zu erreichenden Zielen gehörten die Unabhängigkeit der Richter, die Entpolitisierung der Justiz und die Einführung von Ehrlichkeit und Transparenz als Standard.
Die Bischöfe mahnen, das soziale Engagement für die Stärkung der Justiz in der Dominikanischen Republik zu intensivieren, und unterbreiten einige Vorschläge. Sie seien der Ansicht, dass die Familie, das Bildungssystem, die politischen Parteien, die Exekutive, die Legislative, die Justiz, die nationale Polizei, die Medien, insbesondere die sozialen Netzwerke, und die religiösen Realitäten eine wichtige Rolle bei diesem Engagement spielen müssten.
?Als Hirten dieses Gottesvolkes“, so schließt die Botschaft, ?appellieren wir an alle, den Wert der Ehrlichkeit in unserem Land zu stärken, damit wir die Übel, die unsere Realität trüben, überwinden und gemeinsam eine ehrlichere Gesellschaft mit transparenten, konsequenten und gerechten Männern und Frauen aufbauen können“.
(fides – mg)
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