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Italien/Ukraine: Alles wird benötigt, was überleben hilft

Seit dem ersten Tag des Krieges in der Ukraine ist die ukrainische Gemeinde der Pfarrei Santa Sofia in Rom zur Sammelstelle für Ukraine-Hilfsgüter geworden, an der sich auch der Vatikan einbringt. Von der Pfarrei in Rom aus aus fahren Lastwagen mit den Gaben, „die Frucht der Großzügigkeit so vieler Menschen sind“, wie im Gespräch mit Radio Vatikan der Pfarrer von Santa Sofia, Don Marco Semehen, betont.

Mario Galgano und Svitlana Dukhovych – Vatikanstadt

Die Hilfe zu Beginn des Krieges sei außerordentlich gewesen, dann im Sommer habe es praktisch aufgehört, so Don Semehen. Seit November gebe es aber viele Appelle von Bischöfen, von Menschen, die die Gemeinde kennen. Don Semehen:

„Wir erhielten Mitteilungen, dass sich die wirtschaftliche Lage verschlechterte, und wie wir gesehen haben, hatten die Bombenanschläge auf ukrainische Infrastruktur viele Bereiche des täglichen Lebens praktisch lahmgelegt. So entstand jetzt die Idee, erneut einen Aufruf zu starten, um die ukrainische Bevölkerung zu unterstützen und ihr zu helfen, den sehr harten Winter zu überstehen.“

Was benötigt wird

Don Semehen schildert, was am dringensten benütigt wird - vor allem in den kürzlich befreiten Gebieten, wo viele Menschen obdachlos geworden seien.

„Wir müssen sagen, dass die Menschen das Nötigste brauchen, denn von den Priestern, die jetzt in die befreiten Orte zurückkehren, wissen wir, dass die russischen Soldaten manchmal fast alles aus den Häusern der Menschen mitgenommen und sogar die Häuser selbst zerstört haben. So erhalten wir Bitten, die von einer einfachen Decke bis hin zu einem Beitrag für ein Fenster, eine Tür für das Haus, einen Herd, Lebensmittelkonserven und Hygieneartikel reichen, um sich ohne Wasser waschen zu können. Sie brauchen alles, was ein Mensch braucht, um einen so harten Winter zu überstehen und zu überleben, bis der Staat das Strom- und Wassersystem reparieren kann.“

Sammelstelle bei Santa Sofia in Rom
Sammelstelle bei Santa Sofia in Rom

Seit Beginn der Sammlung in der Pfarrei von Santa Sofia in Rom wurden 64 Lastwagen mit je 20 Tonnen in die Ukraine verschickt. Von jedem entsandten Lkw habe Don Semehen die Bestätigungen, dass die Güter angekommen seien, „auch wenn wir aus Sicherheitsgründen nicht immer Fotos haben, aber wir haben alle Berichte“, so der Priester.

„Und der erste Lastwagen, den wir nach den Sommerferien mit den von der röischen Universität Unicusano gespendeten lebensnotwendigen Gütern nach Kyiv schickten, wurde dem Erzbischof Swjatoslaw Schewtschuk zur Verfügung gestellt. Der zweite Lastwagen wurde mit warmer Kleidung beladen und an seine Stiftung 'Mudra Sprava' (auf Deutsch: weise Arbeit) geschickt. Zwei weitere Lastwagen wurden nach Charkiw geschickt, von wo wir bereits Fotos erhalten haben, sowohl von der Ankunft als auch von der Übergabe der benötigten Hilfsgüter durch den Bischof und die Mitarbeiter des Exarchats. Wir bereiten eine Lieferung für Saporischschja vor und werden den Menschen in den befreiten Gebieten weiterhin helfen.“

Aufmerksamkeit des Papstes

Auch die Aufmerksamkeit des Papstes sei sehr groß, die durch seinen Almosenmeister Kardinal Konrad Krajewski zum Ausdruck komme, so Don Semehen. Immer wieder sei Kardinal Krajewski mit einem Lieferwagen voller notwendiger Dinge angereist gekommen, die dann die Gemeinde in Rom in die Ukraine schickten. Hilfe komme auch vom Roten Kreuz und den verschiedenen Unternehmen, die ihre Hilfe anbieten und zu der humanitären Mission beitragen wollen.

Zum anstehenden Christfest sagt der griechisch-katholische Geistliche:

„Weihnachten ist immer ein Familienfest, ein Fest, das uns dazu bringt, nach Hause zurückzukehren, und wir müssen verstehen, dass es in der Ukraine viele Menschen gibt, die keine Wohnung haben oder deren Wohnungen nicht beheizt sind, Wohnungen, die nicht sehr komfortabel sind. Trotzdem dürfen wir nicht vergessen, dass Jesus auch in einem Stall geboren wurde, in dem es natürlich kein Licht und keine Wärme gab, aber es herrschte Frieden. Deshalb hoffen wir, dass Europa zur Weihnachtszeit seinen Glauben an Jesus Christus erneuert und dass es andererseits in der Lage ist, den Ukrainern mit konkreten Gesten, mit Spenden, mit Werken der Nächstenliebe zu helfen und sie auf diese Weise zu wärmen, das Licht der Hoffnung anzuzünden und den Menschen, die unter den Bomben liegen, ihre Familien verloren haben und verzweifelt sind, zu sagen, dass sie nicht allein sind, dass Gott durch den Menschen immer seine Hand auf jeden Menschen legt, der ihm vertraut.“

Spenden via Banküberweisung zugunsten von Chiesa Santa Sofia:

IBAN:IT10B0503403239000000003649

Zahlungszweck: Aiuto Ucraina

Oder: Sostegno dei rifugiati ucraini

SWIFT: BAPIT21N89

Banco BPM

 

Santa Sofia

Via di Boccea 478

00166 Roma

(vatican news)

Sammelstelle bei Santa Sofia in Rom
Sammelstelle bei Santa Sofia in Rom

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12. Dezember 2022, 12:44