Peru: Bisch?fe rufen zu Gewaltstopp und Dialog
Das Präsidium der peruanischen Bischofskonferenz wandte sich am Montag (Ortszeit) mit einem Forderungskatalog an die Öffentlichkeit, den sie auch als Video veröffentlichten.
Trauer um mehrere Tote
Darin bringen die Bischöfe zunächst ihr tiefes Bedauern über den Tod zweier Menschen zum Ausdruck, die bei den Konfrontationen zwischen Demonstranten und Ordnungskräften ums Leben gekommen waren, und sprechen den Angehörigen ihr Beileid aus.
Ihren Appell für einen Dialog und Deeskalation richten die Bischöfe an Demonstranten, Sicherheitskräfte und Politiker gleichermaßen. Berechtigte Forderungen des Volkes müssten gehört werden, sie sollten aber ohne Gewalt vorgetragen werden. Auch die Nationalpolizei und Sicherheitskräfte sollten im Rahmen der Gesetze handeln. Die Politik müsse die demokratische Ordnung hochhalten und sich vor allem um die Schwächsten kümmern, so die Bischöfe.
?Unser geliebtes Land darf nicht in Angst, Furcht und Unsicherheit verharren. Wir brauchen einen aufrichtigen Dialog und ruhige Gemüter, um unsere schwache Demokratie zu schützen und die institutionellen Strukturen zu erhalten.“
Brücken des Dialoges bauen
Angesichts der Krise brauche es nun Gelassenheit, Geschwisterlichkeit und ?Brücken des Dialoges“, unterstreichen die Kirchenvertreter: ?Gewalt ist keine Lösung für die Krise oder für die Differenzen. Keine Gewalt mehr, keine Toten mehr, Peru muss unsere Priorität sein!“, betonen sie am Hochfest der Heiligen Jungfrau von Guadalupe.
In Peru kommt es aktuell in mehreren Landesteilen zu heftigen Protesten gegen die Absetzung des peruanischen Präsidenten Pedro Castillo. Im Kontext der Unruhen stürmten Demonstranten an diesem Dienstag den internationalen Flughafen von Arequipa, in Lima gab es Angriffe auf Radio- und Fernsehsender, auch in anderen Landesteilen eskalierte die Lage. Bei Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften gab es mehrere Tote und Verletzte, darunter offenbar auch Minderjährige, die durch Schüsse ums Leben gekommen sein sollen.
Die Demonstranten fordern den Rücktritt von Castillos Nachfolgerin Dina Boluarte, die Schließung des Parlaments, baldige Neuwahlen und die Freilassung des Ex-Präsidenten, der in Untersuchungshaft sitzt.
(pm/vatican news – pr)
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