Sri Lanka: Kardinal Ranjith wird 75
Unter den verfeindeten Buddhisten und Hindus in Sri Lanka gilt die katholische Minderheit, zu der etwa 7 Prozent der 20 Millionen Srilanker gehören, als eine ausgleichende Kraft. Als ihr ranghöchster Vertreter tritt Ranjith als umsichtiger Vermittler und politischer Mahner gegen Missstände auf.
So verlangt er seit den verheerenden Bombenanschlägen auf Kirchen 2019 am Ostersonntag beharrlich Aufklärung. Der Regierung wirft der Kardinal vor, die Ermittlungen zu verschleppen, um eine mögliche Verwicklung von Politikern und Geheimdienstmitarbeitern zu vertuschen.
Theologisch gehört Ranjith zum konservativen Kirchenflügel. Als Sekretär der vatikanischen Gottesdienstkongregation (2005-2009) kritisierte er wiederholt die Praxis der Handkommunion.
Der am 15. November 1947 geborene Ranjith studierte Theologie in Rom und wurde 1991 Weihbischof in der srilankischen Hauptstadt. Ab 1995 leitete er das Bistum Ratnapura. Johannes Paul II. berief ihn 2001 an die römische Kurie. Zunächst arbeitete Ranjith in der Missionskongregation. 2004 trat er in den diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls und wurde Papstbotschafter in Indonesien und Osttimor. Benedikt XVI. holte Ranjith 2005 als Sekretär der Gottesdienst-Kongregation zurück nach Rom.
Im Juni 2009 wurde er schließlich Erzbischof von Colombo in seiner von Krisen geschüttelten Heimat Sri Lanka. Ende 2010 machte ihn Papst Benedikt XVI. zum Kardinal.
(kap/kna - sst)
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