Mali: Deutscher Missionar mutma?lich entführt
Die Polizei sei bei der Suche nach dem Missionar eingeschaltet worden, man wisse aber nicht, ob oder durch welche Gruppe er entführt worden sei, wird sie am Dienstag vom Fides-Dienst zitiert. Vermisst werde der 65-jährige Missionar mit deutscher Staatsangehörigkeit seit vergangenem Sonntag.
Spuren deuten auf mögliche Entführung hin
Pater Hans-Joachim, der vor Ort unter dem Spitznamen ?Ha-Jo“ bekannt ist, lebt seit mehr als 30 Jahren in Mali. Er lehrt am Institut für christlich-islamische Bildung (Ific) in Bamako und ist Leiter des Zentrums für Glauben und Begegnung in Hamdallaye.
?Er sollte zur Sonntagsmesse in die Gemeinde Kalaban Coura gehen und hat seitdem nichts mehr von sich hören lassen. Sein Auto wurde in der Nähe des Instituts in der Hauptstadt Bamako gefunden, und die Ermittler fanden später die Halskette mit dem abgetrennten Kreuz des Priesters neben seinem Fahrzeug. Seine Autotür war offen und auf dem Boden waren Fußspuren, als hätte jemand gekämpft“, zitiert Fides eine Kollegin des Missionars vom Ific, Monique Pare.
Mehrere dschihadistische Gruppen
Die Nationalität des Missionars könnte das Interesse einiger in dem Land tätiger Gruppen geweckt haben, mutmaßt Fides zu möglichen Hintergründen des Verschwindens. In Mali ist die Bundeswehr mit rund 1.200 Soldaten an der UN-Mission Minusma beteiligt. Deutschland ist eines der wenigen europäischen Länder, das nach dem Abzug der französischen Streitkräfte noch mit eigenen Truppen in Mali vertreten ist.
In Mali operieren mehrere dschihadistische Gruppen, die sowohl mit Al-Qaida als auch mit ISIS in Verbindung stehen und die in der Vergangenheit für mehrere Entführungen von Ausländern verantwortlich waren. Eine von ihnen war etwa die Ordensschwester Gloria Cecilia Narváez, eine kolumbianische Missionarin. Sie war am 7. Februar 2017 in der Nähe von Koutiala in Mali entführt worden und wurde am 9. Oktober 2021 freigelassen.
(fides – pr)
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