Philippinen: Tropensturm Nalgae bedroht Manila
Die Zahl der Opfer des Tropensturms Nalgae, der seit vergangenem Donnerstag auf den größten Inseln des Archipels Überschwemmungen und Erdrutsche verursacht, steigt von Tag zu Tag. Acht Menschen starben in der östlichen Provinz Camarines Sur auf der großen Insel Luzon, wo der Wind Geschwindigkeiten von 95 Kilometern pro Stunde erreichte. Bislang sind 45 Todesfälle bestätigt worden, allerdings werden noch Menschen vermisst.
Das Dorf Kuslong zerstört
Eine Schlammlawine begrub zahlreiche Häuser in dem Stammesdorf Kuslong in der Provinz Maguindanao auf der Insel Mindanao. In der Siedlung lebten achtzig Familien, bislang wurden Dutzende Leichen gefunden, darunter viele Kinder. Zahlreiche Menschen wurden vermisst und fünfhundert Häuser in der gesamten Region wurden zerstört. ?Wir hätten uns besser vorbereiten müssen", räumte Präsident Marcos Jr. ein. Dringend benötigte humanitäre Hilfe zur Bewältigung der Notlage wurde bereitgestellt, darunter Trinkwasser und Kläranlagen.
UNICEF schlägt Alarm
Auch das Kinderhilfswerk UNICEF äußerte sich besorgt über das Schicksal der Kinder. Derzeit arbeitet die Organisation von ihrem Büro in Bangsamoro auf Mindanao, wo 78.000 Familien von den Überschwemmungen betroffen sind. UNICEF bekräftigte in einer Erklärung seine Bereitschaft, der Regierung zu helfen. Die Situation werde gemeinsam mit den Vereinten Nationen sowie den nationalen und lokalen Behörden genau beobachtet. Auf Leyte, einer der zentralen Inseln, benutzten die Retter sogar einen Kühlschrank als Boot, um von den Wellen gestrandete Kinder zu retten, wie einige von der Küstenwache veröffentlichte Fotos zeigen.
Hauptstadt bedroht
Auch in der Hauptstadt Manila, in der 13 Millionen Menschen leben, und in den umliegenden Gebieten wüten Regen und Wind. Als Vorsichtsmaßnahme wurden mehr als 7.000 Menschen evakuiert, Schulen geschlossen und Sportveranstaltungen ausgesetzt. Auch die Inlands- und Auslandsflüge auf dem Flughafen der Hauptstadt wurden gestrichen. Selbst die Friedhöfe, die normalerweise an diesen Tagen von Millionen von Menschen aufgesucht werden, blieben geschlossen.
Immer extremere Stürme
Fast 170.000 Menschen wurden wegen des Sturms aus ihren Häusern evakuiert und sind nun in Aufnahmezentren untergebracht. Im Durchschnitt werden die Philippinen jedes Jahr von zwanzig tropischen Stürmen heimgesucht. Besonders verheerend war im vergangenen Dezember der Taifun Rai, der 407 Menschen tötete und über tausend verletzte. Der Tropensturm Magi forderte im April 148 Menschenleben und verursachte zahlreiche Erdrutsche, während der Taifun Noru Ende September zehn Menschen tötete. Experten zufolge werden diese Wetterphänomene wegen der globalen Erwärmung immer heftiger.
(vatican news - cs)
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