Friedensnobelpreis 2022: Zeichen gegen Krieg und für Demokratie
Das Nobelkomitee wählte die drei Preisträger mit folgender Begründung aus: ?Die Friedensnobelpreisträger repräsentieren die Zivilgesellschaft in ihren jeweiligen Ländern. Seit vielen Jahren setzen sie sich für das Recht ein, die Macht zu kritisieren und die Grundrechte des Volkes zu schützen. Sie haben sich in herausragender Weise um die Dokumentation von Kriegsverbrechen, Menschenrechtsverletzungen und Machtmissbrauch bemüht. Gemeinsam haben sie gezeigt, wie wichtig die Zivilgesellschaft für Frieden und Demokratie ist“. Dotiert ist der Preis mit zehn Millionen Kronen (rund 920.000 Euro).
Einsatz für Menschen- und Bürgerrechte
Der belarussische Menschenrechtler Bjaljazki berichtete seit den 1980er Jahren etwa über Straflager und Verhältnisse in russischer Gefangenschaft und unterstützt politische Gefangene und ihre Familien. Er ist Gründer der Menschenrechtsorganisation Wjasna (Frühling, seit 1996). Er war zuletzt im Juli 2021 festgenommen und in Belarus wegen angeblicher Steuerhinterziehung angeklagt worden. Der Menschenrechtler sitzt derzeit im Gefängnis, bereits zwischen 2011 und 2014 war er inhaftiert.
Gegen das Vergessen
Die russische Menschenrechtsorganisation Memorial wurde 1986 und damit kurz vor dem Ende der Sowjetunion gegründet. Ihr Anliegen war die Aufklärung der Verbrechen des Stalinismus und die Erinnerung an dessen Opfer. Zugleich engagierte sie sich für die Entwicklung einer demokratischen Bürgergesellschaft und gegen autoritäre Tendenzen in den post-sowjetischen Staaten. Ende 2021 war Memorial in Russland verboten worden.
Auch Rechtsbeihilfe
Die ukrainische Menschenrechtsorganisation Center for Civil Liberties, gegründet 2007, hat das Anliegen, Menschenrechte, Demokratie und Solidarität in der Ukraine und Eurasien zu stärken. Die Organisation dokumentierte etwa 2013 Menschenrechtsverletzungen während der gewaltsamen Niederschlagung der Euromaidan-Proteste und leistete Rechtshilfe. Sie war jüngst bereits mit dem alternativen Nobelpreis 2022 ausgezeichnet worden.
(vatican news – pr)
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