Syrien: 97 Tote bei Untergang eines Flüchtlingsbootes
Nach Angaben syrischer Behörden sollen die Menschen an Bord größtenteils Libanesen, Syrer und Palästinenser gewesen sein. Unter den Ertrunkenen fanden sich auch Kinder und ältere Menschen. Die Menschen sollen vor den immer schwierigeren Lebensbedingungen im Libanon geflohen sein. Mehr als drei Viertel der Menschen im Libanon sind mittlerweile von Armut betroffen.
Zahl der Toten noch vorläufig
Die libanesische Armee gab am Samstag bekannt, dass sie einen mutmaßlichen Schleuser festgenommen habe, der die Reise organisiert haben soll. Die Ermittlungen würden aber fortgesetzt, um auch die übrigen Beteiligten zu verhaften.
Auf Anfrage der libanesischen Tageszeitung L'Orient-Le Jour erklärte das Pressebüro des scheidenden libanesischen Ministers für öffentliche Arbeiten und Verkehr, Ali Hamiyé, dass die Zahl der Todesopfer immer noch vorläufig sei und weiter steige. Die Suchaktion werde aber fortgesetzt, obwohl es wenig Hoffnung gebe, noch Überlebende zu finden.
Immer mehr Menschen verlassen den Libanon
Die Zahl der Menschen, die gefährliche Reisen vom Libanon aus über das Mittelmeer nach Europa unternehmen, hat sich 2022 im zweiten Jahr in Folge mehr als verdoppelt, so der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR). Gerade die Stadt Tripolis ist zu einem Drehkreuz für Menschen geworden, die das Land aufgrund der sich weiter verschlechternden wirtschaftlichen Lage verlassen wollen.
(cath.ch - hk)
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