Warum der Papst in Kasachstan wichtig für russische Katholiken ist
?Der Besuch des Papstes in Kasachstan ist für uns russische katholische Gläubige sehr wichtig“, sagte der Moskauer Erzbischof Paolo Pezzi im Gesprächt mit der russischen Redaktion von Radio Vatikan. ?Erstens, weil wir nicht wissen, ob und wann der Papst zu uns kommen kann, und weil Kasachstan unter den Ländern, die der Papst besucht, dasjenige ist, das uns am nächsten liegt.“ Deshalb sei diese Pilgerreise von Russland nach Kasachstan eine große Gelegenheit, ?auch weil man mit einer gewissen Freiheit nach Kasachstan reisen kann“, erklärte der Erzbischof.
Franziskus hatte im Zug des Kriegs des russischen Präsidenten Wladimir Putin gegen die Ukraine den Wunsch geäußert, nach Russland zu reisen, um mit Putin zu reden; in Russland war noch nie ein Papst. Ein Ukraine-Besuch von Franziskus war seit Kriegsausbruch im Februar mehrfach im Gespräch, und der Papst betonte zuletzt, er halte daran fest. Mit Kasachstan besucht Franziskus im September ein Land, das so wie die Ukraine bis 1991 zur Sowjetunion gehörte.
Zum Weltkongress der Religionen nach Nur-Sultan kommt aus Moskau möglicherweise auch der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill. Eine Bestätigung dafür steht aus. Ebenso offen ist, ob es im Fall des Falles zu einem Treffen zwischen ihm und Papst Franziskus kommt. Eine solche Begegnung gilt unter Beobachtern als politisch ausgesprochen heikel, weil Kyrill Putins Krieg gegen die Ukraine unterstützt, den die katholische Kirche, allen voran Papst Franziskus, scharf ablehnt.
Der Moskauer Erzbischof sieht in der Pilgerreise der russischen katholischen Gläubigen nach Kasachstan ein geistliches Anliegen, aber auch eine Gelegenheit, ?unsere Loyalität, unsere Gefolgschaft und vor allem unsere Liebe zum Papst zum Ausdruck zu bringen, denn die Russen lieben den Papst. Das ist es, was uns dazu bewegt, auf Pilgerfahrt zu gehen, um Papst Franziskus zu treffen.“
Pilgerreise russischer Katholiken: Das Programm
Die Pilgerreise der russischen katholischen Gläubigen steht unter dem Motto ?Wir sind Zeugen der Einheit" und beginnt am 12. September in Moskau. Erste Station ist Omsk, eine russische Stadt in Sibirien. Am nächsten Tag erreichen die Pilger Karaganda in Kasachstan und fahren von dort aus nach Karlag, einem der größten sowjetischen Gulags, in dem zwischen 1930 und 1960 Zehntausende von Häftlingen ihr Leben verloren. Karlag war auch ein Ort des Martyriums für viele Christen, darunter auch Russen. Am 14. September begibt sich die Gruppe nach Nur-Sultan, um an der von Papst Franziskus geleiteten Heiligen Messe auf dem Expo-Platz teilzunehmen. Am 15. September erfolgt die Rückreise nach Moskau.
(vatican news – gs)
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