Nicaragua: Weiterer Priester verhaftet
In einer Pressemitteilung bestätigte die Diözese Siuna die Verhaftung von Óscar Danilo Benavídez Tinoco, Pfarrer in der Gemeinde Mulukukú in der Autonomen Region Nordkaribik. Berichten von Menschenrechtsorganisationen zufolge wurde der Priester nach der Sonntagsmesse von der Bereitschaftspolizei aus seinem Fahrzeug geholt und festgenommen. Die Diözese erklärte, das Motiv für die Verhaftung sei unbekannt.
Lokalen Medien zufolge war der Aufenthaltsort von Pater Benavídez zunächst unklar. Doch mittlerweile hat sich herausgestellt, dass er in der Hauptstadt Managua festgehalten wird, mehr als 300 Kilometer von seiner Pfarrei entfernt. Das Bistum rief die Behörden dazu auf, sie über die Situation des Priesters auf dem Laufenden zu halten, und lud die Gläubigen zum Gebet für ihn ein.
Blockade des Bischofs von Matagalpa hält an
Schon seit zwei Wochen wird der Bischof von Matagalpa, Rolando Álvarez, zusammen mit fünf Priestern, drei Seminaristen und zwei Laien von Sicherheitskräften in seiner Residenz blockiert. Der Geistliche wird beschuldigt, die Bildung ?gewalttätiger Gruppen“ gegen das Regime zu fördern; er hat sich entschlossen, seine Belagerung ruhig hinzunehmen. In einer Online-Messe am Sonntag rief er dazu auf, der Gewalt mit den Waffen des Friedens zu widerstehen.
Die Verhaftung der Priester und die Blockade des Bischofs sind nicht die einzigen Maßnahmen der Regierung von Präsident Daniel Ortega, die sich gegen die Kirche richten. Hinzu kommen die kürzliche Schließung von acht kirchlichen Radiosendern und die Ausweisung der ?Missionarinnen der Nächstenliebe“, der von der heiligen Mutter Teresa von Kalkutta gegründeten Gemeinschaft, aus Nicaragua. Der Vatikan hat unlängst gegenüber der ?Organisation Amerikanischer Staaten“ (OAS) seine Besorgnis über diese Maßnahmen geäußert.
(vatican news – sk)
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