Honduras: Kardinal fordert Ende der Gewaltwelle
Den jüngsten Anschlag, bei dem am vergangenen Donnerstag vier junge Menschen - darunter der Sohn des Ex-Präsidenten Profirio Loba Sosa und Verwandte weiterer ehemaliger Politiker - getötet worden waren, verurteilte der Kardinal laut dem Portal proceso.hn als ?Abscheulichkeit“.
Das ganze Land sei von der Gewaltwelle erfasst und dürfe nicht weitermachen wie bisher, sondern benötige ?Versöhnung“, unterstrich Kardinal Maradiaga. ?Niemand hat das Recht, anderen das Leben zu nehmen“, so der dem Salesianerorden angehörige Kardinal, der auch dem Kardinalsrat des Papstes angehört und früher den Caritas-Weltdachverband leitete. Alles müsse getan werden, um ?Gewalt zu beseitigen und das Gesetz Gottes zu säen“. Wichtig sei dabei besonders, an der moralischen Erziehung derjenigen zu arbeiten, ?die vom Gott des Geldes verroht aufgewachsen sind". Wer anderen aus materiellen Gründen das Leben nehme, könne sich niemals daran erfreuen und auch keinen inneren Frieden finden im Wissen, Mörder zu sein.
Hintergrund
In Honduras hat die Gewaltwelle derzeit einen Höhepunkt erreicht. Mit seinen ersten beiden Wochen gilt der Juli als gewalttätigster Monat der vergangenen vier Jahre, zumal es zusätzlich zu den sich täglich ereignenden zahlreichen Tötungsdelikten zu sechs Mehrfachmorden gekommen war, geht aus einem Bericht der Beobachtungsstelle für Gewalt der Nationalen Autonomen Universität von Honduras hervor. Allein in den vier Tagen zwischen 7. und 10. Juli 2022 gab es landesweit laut den Statistiken der Nationalen Polizei (sepol) 70 Morde. Regierungsangaben zufolge ist die Verbrechenswelle ein gezielter Versuch, die derzeitige Regierung zu destabilisieren.
(kap – mg)
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