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Darauf macht die italienische NGO Cesvi, die seit 2006 am Horn von Afrika arbeitet, an diesem Montag aufmerksam. Die Dürre wirke sich auf die Lebensgrundlage von Landwirten und Viehzüchtern aus und führe zu einem Rückgang der Nahrungsmittelproduktion und dem Tod von Millionen von Tieren. ?Hier verhungern und verdursten die Menschen.“

Neben Somalia und Äthiopien sei auch die Lage in Kenia alarmierend, wo nach Cesvi-Angaben schätzungsweise 4,1 Millionen Menschen in großer Ernährungsunsicherheit leben: ?27 Prozent der Bevölkerung leiden an Hunger und Durst, und über 1,5 Millionen Tiere sind verendet.“ In einer ohnehin sehr kritischen Situation – bedingt durch bewaffnete Konflikte zwischen Clans, die Folgen der Pandemie und die Auswirkungen des Klimawandels – machten sich außerdem die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine negativ bemerkbar.

Preise für Lebensmittel steigen in astronomische Höhen

Die durch den Ukraine-Krieg verursachte Unterbrechung der Importe führt nach Cesvi-Angaben zu einer Verknappung von Lebensmitteln aufgrund der hohen Preise für wichtige Rohstoffe wie Weizen, Mais, Tierfutter, Speiseöl und Treibstoff. Der Krieg treibe die Preise am gesamten Horn von Afrika in die Höhe: In Äthiopien seien die Kosten für den Lebensmittelkorb bereits um 66 Prozent und in Somalia um 36 Prozent gestiegen, so dass Familien nicht mehr in der Lage seien, ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen.

Hilfslieferung in einem äthiopischen Dorf im Juli letzten Jahres

In Äthiopien seien 4,4 Millionen Menschen von Ernährungsunsicherheit betroffen und 4,7 Kinder unter fünf Jahren von schwerer Unterernährung bedroht. Sehr kritisch sei die Lage auch in Somalia, wo die Voraussetzungen für eine regelrechte Hungersnot geschaffen würden: 7,1 Millionen Menschen seien stark ernährungsunsicher, und mehr als 805.000 hätten seit Oktober 2021 aufgrund der Dürre die Flucht angetreten.

Rückkehr zur lokalen Landwirtschaft als Ausweg

?Die einzig mögliche Lösung für die Notlage am Horn von Afrika ist die Rückkehr zur lokalen Landwirtschaft und die Wiederanwendung einheimischer Methoden, die besser an den Klimawandel angepasst sind“, urteilt Cesvi. ?Die Abhängigkeit von einem oder zwei Erzeugerländern, die für die Nahrungskette so wichtig ist, muss durchbrochen werden, und den Ländern in Schwierigkeiten muss geholfen werden, landwirtschaftliche Systeme aufzubauen.“

(cesvi – sk)