UNICEF: Kinderehen nehmen mit der Dürre zu
Einer UNICEF-Analyse zufolge habe sich die Zahl der Kinderehen in den von der Dürre am stärksten betroffenen Regionen Äthiopiens innerhalb eines Jahres im Durchschnitt mehr als verdoppelt. In Kenia und Somalia hätten sich die Zahl der Kinder, die aufgrund der Auswirkungen der Krise vom Schulabbruch bedroht seien, innerhalb von drei Monaten verdreifacht, so dass viele heranwachsende Mädchen einer Reihe von Kinderschutzrisiken ausgesetzt seien, darunter weibliche Genitalverstümmelung und Frühehe.
Am Horn von Afrika würden Familien verzweifelte Entscheidungen treffen, um die Dürre zu überleben, während der Klimawandel die Wasserquellen austrockne und das Vieh töte. Gleichzeitig treibe der Dominoeffekt des Krieges in der Ukraine die Preise für Lebensmittel und Brennstoffe in die Höhe. Mehr als 1,8 Millionen Kinder in der Region benötigten dringend eine Behandlung gegen schwere akute Unterernährung, die ihr Leben bedrohe. Nach Angaben des ?Famine Early Warning Network“ seien allein in Somalia derzeit 213.000 Menschen von einer Hungersnot bedroht. Immer mehr Eltern oder Betreuer verheiraten Mädchen, um sich eine Mitgift zu sichern, mit der sie den Rest der Familie unterstützen könnten, um einen Mund weniger zu ernähren oder um zu versuchen, die Braut in eine wohlhabendere Familie zu bringen.
Daten über Frühverheiratung und weibliche Genitalverstümmelung liegen jedoch nur in begrenztem Umfang vor, da es in der Region keine Berichterstattung und keine entsprechenden Dienste gebe, heißt es in der Mitteilung von UNICEF.
(vatican news – mg)
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