Nicaragua: Mutter-Teresa-Schwestern ausgewiesen
Die Ausweisung der Gemeinschaft, die von der hl. Mutter Teresa von Kalkutta gegründet worden ist, sei nur der jüngste in einer Reihe von Angriffen auf die katholische Kirche und ihre Dienste durch die zunehmend repressive Regierung des mittelamerikanischen Landes.
Die Mutter-Teresa-Schwestern betreiben in Nicaragua ein Heim für verlassene Jugendliche, ein Altenheim und einen Kindergarten für Familien mit geringem Einkommen.
Mehrere katholische Verantwortliche bestätigten am Dienstag die Nachricht von der Ausweisung der Gemeinschaft. Auch die staaatlichen Medien berichteten darüber; sie stellten die Entscheidung als Teil eines härteren Vorgehens der Behörden gegen NGOs dar.
Weihbischof Silvio José Baez von Managua, der sich aus Sicherheitsgründen derzeit in Miami aufhält, twitterte: ?Es macht mich traurig, dass die Diktatur die Schwestern gezwungen hat, das Land zu verlassen. Nichts rechtfertigt es, den Armen diese wohltätige Aufmerksamkeit vorzuenthalten. Ich bin ein Zeuge für den liebevollen Dienst, den die Schwestern leisten. Möge Gott sie segnen“.
770 NGOs wurde die Rechtsfähigkeit entzogen
Nicaraguas Präsident Daniel Ortega und seine Verbündeten wenden sich zunehmend gegen die katholische Kirche. Der Präsident ist letztes Jahr in Wahlen, die von Gegnern und Beobachtern als gefälscht eingestuft wurden, wiedergewählt worden; er hat Möglichkeiten der politischen Teilhabe und Meinungsäußerung stark beschnitten.
Ein Bericht des Innenministeriums wirft den ?Missionarinnen der Nächstenliebe“ nach Medienangaben vor, ?ihren Verpflichtungen nicht nachgekommen zu sein“. Ein weiteres Problem bestehe darin, dass das Kuratorium des Ordens mehr als die erlaubten 25 Prozent ausländischer Beteiligung habe; das sei ein Verstoß gegen eine neue Regel.
Nicaragua hat rund 770 Nichtregierungsorganisationen, darunter auch einigen katholischen Organisationen, offiziell die Rechtsfähigkeit entzogen. Eine offizielle Abstimmung in der Nationalversammlung über den Rechtsstatus der ?Missionare der Nächstenliebe“ hätte nach Medienangaben am 28. Juni stattfinden sollen.
(ucanews – sk)
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