Kanada: Trudeau begrü?t Vergebungsbitte des Papstes
Der Papst hatte am Freitag Vertreter der ?First Nations“, der Inuit und der Métis im Vatikan empfangen. Dabei drückte er ?Empörung und Scham“ über die zwangsweise Umerziehung kanadischer Ureinwohner in sogenannten ?residential schools“ im Kanada des 19. und 20. Jahrhunderts aus. ?Im Namen der katholischen Kirche bitte ich Gott um Vergebung“, so Franziskus wörtlich. Viele der etwa 140 ?residential schools“ waren von katholischen Ordensleuten geführt worden.
Der Papst habe ?die Wahrheit über unsere Vergangenheit“ eingestanden, ?damit die Fehler der Vergangenheit richtiggestellt werden können“, so Trudeau. ?Aber es gibt immer noch einiges zu tun.“ Er freue sich auf Franziskus‘ angekündigten Besuch in Kanada.
?Kultureller Völkermord“
Eine kanadische Wahrheits- und Versöhnungskommission hatte die langjährige staatliche Politik einer zwangsweisen Assimilierung von Urgeinwohnern 2015 als ?kulturellen Völkermord“ eingestuft. Seit Mai letzten Jahres sind in der Nähe von mehreren früheren ?residential schools“ etwa 1.300 nicht gekennzeichnete Gräber von Kindern und Jugendlichen gefunden worden. Das hat weit über Kanada hinaus für Entsetzen gesorgt.
?Die tragische Realität des ?residential-school‘-Systems wird immer ein dunkler Fleck in der kanadischen Geschichte bleiben“, erklärte der Ministerpräsident. Eine Reihe von Institutionen, ?darunter die kanadische Regierung und die katholische Kirche“, hätten diese Schulen ?eingerichtet und unterhalten“.
Generalgouverneurin Mary Simon nannte die Papstaudienz vom Freitag einen ?historischen und emotionalen Tag für Indigene in ganz Kanada“. Die Vergebungsbitte des Papstes sei ?ein Schritt auf dem Weg zur Versöhnung“. Simon ist die erste Indigene in diesem Amt, das das nominelle Staatsoberhaupt Königin Elisabeth II. in Kanada repräsentiert.
(ucanews – sk)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, k?nnen Sie hier unseren Newsletter bestellen.