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Die ?Alte Kirche des Ostens“ ist erst in den 1960er-Jahren aus einem Streit innerhalb der Assyrischen ?Kirche des Ostens“ hervorgegangen. In dieser Kirche wurde 1964 der Gregorianische Kalender eingeführt. Einige Bischöfe akzeptierten dies nicht und hielten am Julianischen Kalender fest. 1968 entstand so auch formal die Alte Kirche des Ostens, die weltweit zwischen 70.000 und 100.000 Gläubige zählt. Ihr Zentrum hat sie im Irak, es gibt aber auch Gemeinden in Nordamerika, Europa und Australien.

Die ?Alte Kirche des Ostens“ ist wie auch die ?Kirche des Ostens“ ökumenisch recht aufgeschlossen und steht u.a. in Kontakt mit der österreichischen Stiftung Pro Oriente. Wie der Leiter der Salzburger Pro Oriente-Sektion, Professor Dietmar Winkler, gegenüber Kathpress erläuterte, bestünden zwischen beiden Kirchen auch keinerlei Unterschiede in Glaubensfragen. Deshalb gebe es auch immer wieder Stimmen, die sich für ein Ende der Kirchentrennung und eine Wiedervereinigung aussprechen.

Assyrische Kirchenfamilie

Zur Assyrischen Kirchenfamilie gehört neben den beiden Kirchen auch noch die Chaldäisch-katholische Kirche, die im 16. Jahrhundert aus der Kirche des Ostens durch eine Union mit Rom hervorgegangen ist. Winkler erinnerte an eine Initiative des chaldäischen Patriarchen Louis Sako aus dem Jahr 2015. Sako hatte damals seinen Rücktritt angeboten, um den Weg für einen Zusammenschluss mit den beiden anderen Kirchen freizumachen. Er schlug eine gemeinsame Synode vor, bei der ein gemeinsames Kirchenoberhaupt gewählt werden sollte. Bislang wurden in diese Richtung aber noch keine konkreten Schritte gesetzt. Winkler hält es aber zumindest für möglich, dass es nun in einem ersten Schritt wieder zu einer Annäherung zwischen der Kirche des Ostens und der Alten Kirche des Ostens kommen könnte.

Winkler zeigte sich gegenüber Kathpress betroffen vom Tod Mar Addais II. Gewargis. Er war u.a. in seiner Funktion als Vorsitzender des Forums Syriacum der Stiftung Pro Oriente mit dem Patriarchen auch persönlich bekannt.

(kap – mg)