Indonesien: Widerstand gegen Holocaust-Museum
Das Holocaust-Museum war in der vergangenen Woche auf der indonesischen Halbinsel Minahasa unter Präsenz von jüdischen Vertretern und der deutschen Botschafterin in Indonesien, Ina Lepel, eröffnet worden. Aufgrund der ?angespannten Atmosphäre“ seien viele Juden dem Ereignis jedoch ferngeblieben, berichtete ein Asianews-Korrespondent.
Harsche Kritik
Harsche Kritik an der Eröffnung kam demnach vom muslimischen Rat der Ulama (Majelis Ulama Indonesia, Mui). Das Museum sei ?politisch tendenziös“ und eine ?Provokation“ für Indonesiens Bevölkerung, erklärte der Mui-Vizepräsident Muhyidin Junaidi. Deshalb solle das Museum ?dem Erdboden gleichgemacht werden“. Statt eines Museums über den Holocaust sollte die Regierung lieber ein Museum eröffnen, das die niederländische Kolonialherrschaft in Indonesien darstelle. ?Oder es wäre sinnvoller, die zionistische Gewalt gegen die Palästinenser zu zeigen; dies wäre eine Möglichkeit, ihr Recht auf Selbstbestimmung zu unterstützen“, zitierte Asianews den indonesische Islam-Vertreter.
Etwa 200.000 Juden
In Indonesien gibt es etwa 200.000 Juden, die sich aber nur selten in der Öffentlichkeit zeigen. Viele tragen zum Beispiel kein Kipptuch mehr, weil sie Todesdrohungen befürchten. In Tondano, 25 km südlich von Manado in Nordsulawesi, gibt es noch eine einzige Synagoge, in der sich die örtlichen Juden gewöhnlich zum Gebet versammeln.
(asianews – pr)
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