Chile: Verfassungskonvent für Menschenrechte erwünscht
Bei einer Anhörung, bei der verschiedene gesellschaftliche Kräfte ihre Ansichten vorstellten, unterstrich Kardinal Celestino Aos Braco die Rolle des Rechtsstaates. Die Staaten müssten die Rechte aller Bürger garantieren, vorantreiben und verteidigen und dafür sorgen, dass diese Rechte auch allen bekannt seien.
Das sagte der Erzbischof von Santiago de Chile und Vorsitzende der Chilenischen Bischofskonferenz am Mittwoch laut einem auf der Internetseite des Erzbistums veröffentlichten Bericht. Die katholische Soziallehre bekräftige die Unantastbarkeit der Menschenwürde, weil das Leben jedes Menschen als Ebenbild Gottes heilig und unantastbar sei.
Arbeiten an neuer Verfassung
Die grundsätzliche Gleichheit der Menschen vor Gott habe zur Folge, dass Diskriminierung nicht gerechtfertigt werden könne. Daher müsse jeder Mensch gegen gesellschaftliche Versuche verteidigt werden, ihm die Wahrnehmung seiner Rechte zu verweigern oder ihn an der Ausübung zu hindern.
Mit der Wahl der indigenen Politikerin Elisa Loncon zur Präsidentin des Verfassungskonvents hatte dieses im Juli seine Arbeit aufgenommen. Die verfassungsgebende Versammlung besteht aus 155 gewählten Vertreterinnen und Vertretern, die eine neue Verfassung für Chile erarbeiten soll. Diese soll dann die noch in Teilen aus den Zeiten der Militärdiktatur (1973-1990) stammende Verfassung ersetzen. Die Einberufung des Verfassungskonvents ist das Ergebnis einer anhaltenden Protestbewegung in dem südamerikanischen Land, die 2019 begann.
(kna – sk)
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