?thiopien: UNO-Sicherheitsrat fordert Waffenstillstand
Das Gremium zeigt sich tief besorgt über den anhaltenden Konflikt und fordert ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe, die angesichts der schweren Hungerkrise in der Region Tigray dringend nötig sei. Die Kriegshandlungen bedrohten nicht nur die Stabilität Äthiopiens, sondern der ganzen Region.
Besorgt ist der UNO-Sicherheitsrat über ?aufrührerische Hassreden und die Anstachelung zu Gewalt und Spaltung“ auf allen Seiten. Die Resolution ist erst die zweite, die den seit einem Jahr in Äthiopien wütenden Konflikt behandelt, welcher Tausende von Todesopfern gefordert und Millionen Menschen entwurzelt hat.
?Sechsmonatiges Schweigen beendet“
Irlands UNO-Botschafterin Geraldine Byrne Nason hob hervor, der Sicherheitsrat habe mit dem Text ?ein sechsmonatiges Schweigen beendet“. Zum ersten Mal rufe das Gremium deutlich zu einem Ende der militärischen Auseinandersetzungen auf. Die Nachrichtenagentur AP zitierte ungenannte Diplomaten mit der Einschätzung, Russland habe den ursprünglich schärfer formulierten Text ?verwässert“.
Im äthiopischen Konflikt stehen sich die Regierung unter Präsident Abiy Ahmed und die politisch-militärischen Führer der Region Tigray gegenüber. Im November vor einem Jahr eroberten Regierungstruppen die regionale Hauptstadt von Tigray, Mekele, mussten sie aber im Juni wieder räumen. Jetzt drohen Tigray-Kräfte um die sogenannte ?Volksbefreiungsfront“ TPLF auf die Hauptstadt Addis Abeba vorzurücken. Abiy Ahmed hat deswegen den Notstand ausgerufen.
UNO-Generalsekretär Antonio Guterres erklärte im Oktober, mindestens 5,2 Millionen Menschen in Äthiopien bräuchten dringend humanitäre Hilfe; mindestens 400.000 Menschen lebten bereits in einer Lage, die einer Hungersnot ähnele.
Auch das jahrtausendealte reiche christliche Erbe Äthiopiens ist nach Angaben von Hilfsorganisationen durch die Kämpfe bedroht: Die Städte Lalibela, bekannt für ihre Felsenkirchen, und Axum, die ehemalige Hauptstadt und nach äthiopischer Überlieferung Aufbewahrungsort der Bundeslade, gerieten zwischen die Kampflinien.
(ap/vatican news – sk)
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